Continental-Chef Nikolai Setzer hat die Aktionäre des Konzerns nach seiner Vertragsverlängerung auf ein stabileres Restjahr 2023 eingestimmt - und gleichzeitig anhaltend hohe Preise bei Autotechnik und Reifen angedeutet. Zu Gesprächen mit großen Kunden des Zulieferers sagte er am Donnerstag: "Auch in den kommenden Monaten behalten wir das Thema im Blick. Denn die Inflation bleibt - unsere Verhandlungen auch." Der Kostendruck etwa aus Transporten und der Logistik sei uneinheitlich, liege jedoch teils oft noch über dem Vor-Corona-Niveau. Lohnerhöhungen spielten ebenfalls eine Rolle.
Kurz vor der von technischen Pannen geprägten Online-Hauptversammlung hatte der Aufsichtsrat Setzer für mehrere weitere Jahre an die Spitze des Dax-Unternehmens berufen. Er soll Conti bis März 2029 führen.
Finanzvorständin Katja Dürrfeld sagte, im Auto-Kerngeschäft müsse man wohl noch mit "wesentlichen Preissteigerungen" für Rohstoffe rechnen. Bei manchen Mikrochips entspanne sich die Knappheit, insgesamt gelte aber: "Der Halbleitermarkt in Gänze stellt weiter eine substanzielle Herausforderung dar." Für das Jahr 2023 erwarte Continental Inflationseffekte von weiteren rund 1,7 Milliarden Euro. Wie stark diese auf Endkundenpreise durchschlagen könnten, ist noch unklar.
Die Firmenleitung hatte das Lieferantennetzwerk erweitert, um weniger abhängig von einzelnen Anbietern zu sein. Einige Rohstoffe beziehe man nun aus Alternativquellen, so Setzer. Bei besonders nachgefragten Halbleitertypen werde sich die Lage indes frühestens 2025 bessern.