München/Stuttgart. Nur noch wenige Kfz-Betriebe kennen sich umfassend mit der Technik alter Fahrzeuge aus. Oft fehlen auch die passenden Ersatzteile und Werkzeuge. Gute Mechaniker werden hoch gehandelt. Denn Young- und Oldtimer verlangen vor allem unter dem Blech viel Sachverstand.
Nicht nur Spezialbetriebe, sondern auch immer mehr Hersteller reagieren darauf. Audi, BMW, Mercedes, Porsche, Lamborghini und VW etwa haben erkannt, dass sich mit alten Autos gutes Geld verdienen lässt. So lassen sie Ersatzteile nachbauen - und bieten über Händler auch Service und Wartung an, bis hin zu vollständigen Restaurationen. Mit ihren Klassik-Abteilungen mischen auch Tuner wie Abarth, Brabus oder Ruf in diesem Geschäftsfeld mit.
Mercedes-Benz bietet eine umfassende Ersatzteilversorgung für Modelle ab Mitte der 1950er-Jahre an. Bei Audi gibt es diese für Modelle ab 1980. Die Traditionsabteilungen werden normalerweise ab 15 Jahre nach dem Auslaufen eines Modells aktiv - und steigern im Lauf der Jahre das Angebot an Ersatzteilen. BMW Classic bietet für seine historischen Modelle derzeit etwa 55.000 Teile an, jährlich kommen um die 500 neue hinzu. Die Originalteile lassen viele Hersteller nach den Zeichnungen und Standards aus der jeweiligen Zeit anfertigen.