Die Gewerkschaft war mit einer Forderung nach 8,0 Prozent mehr Geld in den Arbeitskampf gezogen, der höchsten seit 2008. Diese Größenordnung wird nun erst nach zwei Jahren erreicht statt wie gefordert bereits nach einem Jahr. Zudem müssen die Beschäftigten auf die erste Lohnstufe bis Juni 2023 warten, was in den sozialen Netzwerken zu einigen Protesten und Austrittsdrohungen beitrug. Hofmann räumte erneut ein, dass allein mit Tariferhöhungen die aktuelle Inflation nicht auszugleichen sei. Dazu bedürfe es weiterer Entlastungen durch den Staat. Schließlich habe die IG Metall sehr früh Preisbremsen für Strom und Gas gefordert, wie sie nun umgesetzt würden.
Bei den Tarifverhandlungen stand nach Wolfs Angaben nie infrage, den staatlich eingeräumten Gestaltungsspielraum für steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen zu nutzen. "Wir sind eigentlich immer davon ausgegangen, wir machen das, weil es sinnvoll ist für die Menschen, die in unseren Betrieben arbeiten", sagte der Gesamtmetall-Chef.
Während die Beschäftigten den Betrag ohne Abzüge zum Inflationsausgleich erhalten, sparen die Betriebe die Sozialabgaben auf den Betrag und vermeiden noch höhere Tabellensteigerungen. Das Instrument sei auch von der Gewerkschaft nicht in Frage gestellt worden, berichtete Wolf. "Das war nie eine größere Diskussion." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte, dass die Parteien den Vorschlag der Konzertierten Aktion aufgenommen hätten.