Nach monatelangen Diskussionen ist das konkrete Szenario erhöhter Importzölle auf in China produzierte Elektroautos jetzt Realität: Die EU-Kommission verkündete am Mittwoch die vorläufig festgesetzten Zollerhöhungen, die schon ab dem 4. Juli je nach Hersteller unterschiedlich gewichtet gelten sollen.
Im härtesten Fall, beim chinesischen Konzern SAIC, zu dem unter anderem die Marke MG gehört, werden statt bisher zehn sogar satte 48,1 Prozent Importzoll fällig, wenn sich nicht vorher eine andere Einigung findet.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte bei Bekanntgabe der Untersuchung: "Der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt - das verzerrt unseren Markt."
VDA-Präsidentin Hildegard Müller sieht die Abgaben in einer ersten Reaktion hingegen als Hindernis für die globale Zusammenarbeit: "Ausgleichszölle für aus China importierte E-Pkw sind nicht geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie zu stärken."
In der Phase bis zum 4. Juli können jetzt zunächst die Hersteller einen Kommentar zu ihrer jeweiligen Zolltaxierung abgeben. Diese Einschätzungen sind gleichzeitig der Startschuss zu direkten Gesprächen zwischen Europa und China, um die endgültige Einführung der jetzt vorgestellten Zölle in den kommenden vier Monaten doch noch abzuwenden.
Erst mit einem Mehrheitsbeschluss der EU-Mitgliedsstaaten würden die Zölle endgültig eingeführt.
Doch was bedeuten die vorläufig geplanten Maßnahmen konkret für Hersteller, Kunden und Politik? Der große Automobilwoche-Überblick.