So setzen beide Seiten in dieser Zwischenphase weiter auf Verhandlungen. Die bisherige Drohung von zusätzlichen Importzöllen auf Verbrenner-Modelle mit über 2,5 Litern Hubraum aus europäischer Produktion wurde von chinesischer Seite bisher nicht umgesetzt.
Stattdessen kündigte man nach dem Besuch des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) in der vorvergangenen Woche an, miteinander sprechen zu wollen. In der Branche hofft man auf einen baldigen Durchbruch.
Schließlich sind es nicht nur Zölle, mit denen China auf die europäischen Regelungen reagieren könnte. Thomas Steg sagt: "Aus chinesischer Sicht sind die Zölle weniger ein Ausgleich für eine Wettbewerbsverzerrung, sondern vielmehr ein Bestrafungsinstrument." Weshalb auch indirekte Vergeltungsmethoden nicht auszuschließen sind. So bezeichnet Steg die fehlende Hoheit über die Wertschöpfungskette der Elektromobilität als "Europas Achilles-Ferse". Genug Gelegenheiten also für China, sich für ungeliebte Zollgesetze zu revanchieren.
Korrekturhinweis: In einer ersten Version des Textes hieß es, die Zölle gelten ab sofort. Die EU hat inzwischen präzisiert, die zusätzlichen Importzölle ab 0 Uhr am 5. Juli zu erheben. Wir haben die entsprechenden Stellen korrigiert.