Bosch und Apcoa rollen automatisiertes Parken aus

Lange haben sie in einem Parkhaus am Stuttgarter Flughafen geübt. Nun wollen Bosch und der Parkhausbetreiber Apcoa nach der Genehmigung durch die Behörden das automatisierte Parken an weiteren Standorten ausrollen. "Wir takten den Ausbau der Stellplätze auf den erwarteten Hochlauf der Fahrzeuge mit 'Automated Valet Parking'-Funktion. Bei den Ladesäulen für Elektrofahrzeuge sehen wir, wie wichtig es ist, dass die Infrastruktur rechtzeitig mitwächst", sagte Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn laut Mitteilung.

Bisher sind allerdings nur sehr wenige Fahrzeuge wie die Mercedes S-Klasse oder der EQS mit der entsprechenden Funktion erhältlich. Auch Ford hatte in den USA angekündigt, Fahrzeuge mit dieser Technik ausstatten zu wollen. Bosch hat dort unter anderem mit dem Parkhausbetreiber Bedrock zu Testzwecken kooperiert. Zuletzt hatte Bosch mit Mercedes den Service in einem Parkhaus in Los Angeles demonstriert.

In Deutschland sollen von diesem Jahr an 15 Apcoa-Parkhäuser von Hamburg bis München mit dem infrastrukturgestützten, automatisierten und fahrerlosen Parksystem auf Level 4 ausgestattet werden. Dabei handelt es sich vor allem um Sensoren und Kameras, die an Fahrbahn und Decke installiert werden und die Fahrzeuge zu den ausgewiesenen Stellplätzen leiten. Zunächst sollen dafür jeweils vier Parkbuchten reserviert werden. Das modulare System erlaube in den kommenden Jahren eine dynamische Ausweitung auf bis zu 200 Stellplätze an jedem der 15 Standorte.

Dabei wird es aber nicht bleiben. In den kommenden Jahren sollen weltweit mehrere Hundert Parkhäuser mit Automated Valet Parking ausgestattet werden. "Deutschland ist nur der Anfang - wir gehen davon aus, dass wir Automated Valet Parking mit Einführung entsprechender Gesetze schrittweise bald auch in weiteren Ländern weltweit ausrollen können", sagt Claudia Barthle vom Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions, verantwortlich für die Kooperation mit Apcoa. Nach Deutschland könnte Frankreich folgen, wo ein entsprechender rechtlicher Rahmen vorbereitet wird. Apcoa betreibt in 13 Ländern mehr als 12.000 Standorte mit insgesamt rund 1,8 Millionen Stellplätzen.

Das Fahrzeug wird dabei einfach in einer Übergabezone im Eingangsbereich eines Parkhauses abgestellt. Per App lässt sich dann der der fahrerlose Einparkservice gestartet. Möglich wird das über Stereokameras, die freie Parkplätze sowie das Umfeld erkennen.
Wird ein Hindernis detektiert, bremst das Fahrzeug und setzt seine Fahrt erst bei freier Fahrbahn fort. Durch die Technik im Parkhaus sind laut Bosch die technischen Voraussetzungen im Fahrzeug minimal. Der automatisierte und fahrerlose Parkservice komme deshalb für alle Fahrzeugklassen infrage. Eine breite Durchdringung der Neuwagen-Flotte dürfte allerdings noch einige Jahre dauern.

Aus dem Datencenter:

Prognostizierte Zulieferumsätze im Bereich automatisiertes Fahren