Der Name ist noch gewöhnungsbedürftig und vielleicht auch ein bisschen gewollt modern: #1. Ausgesprochen „Hashtag One“. So heißt der Hoffnungsträger des deutsch-chinesischen Joint Ventures Smart. Es ist der Abschied vom Kleinwagen und der Start im Golf-Segement. Am Donnerstag feierte das elektrische Kompakt-SUV in Berlin seine Weltpremiere. Der Anspruch lautet nun „Light Premium“. Die Technik kommt von Geely aus China, Design und Vertriebs-Knowhow von Mercedes.
„Für uns ist es ein Neustart: Neues Produkt, neues Segment, neues Business-Modell, neue Kundenansprache“, sagt Europa-Chef Dirk Adelmann im Gespräch mit der Automobilwoche. Die ersten Fahrzeuge sollen im Dezember in Deutschland an die Kunden übergeben werden. Der Preis steht – auch wegen aktueller Unwägbarkeiten bei Lieferketten und Rohstoffen – noch nicht fest, dürfte sich aber an der Marke von 30.000 Euro orientieren. Als Zielgruppe haben die Strategen junge Familien ausgemacht. Und Mercedes-Kunden, die sich einen Zweitwagen im B-Segment leisten wollen. Hergestellt wird der #1 von der Smart Automobile Co., Ltd. Das Unternehmen gehört zur Hälfte Mercedes-Benz und Geely, dem zweitgrößten Aktionär der Stuttgarter.
Beim Handel kann Smart auf die alte Mercedes-Connection zurückgreifen. Dabei sind meist Autohäuser, die auch schon bislang Smart vertreiben. In Europa sind es nun knapp über 300 Standorte. In Deutschland ist deren Zahl von 159 auf 95 gesunken. Smart will das Netz bewusst schlank halten und den Online-Verkauf vorantreiben. Die Verantwortung für den Aftersales liegt weiterhin bei Mercedes.
Smart stellt komplett auf Direktvertrieb um. Das heißt, jedes Fahrzeug wird online über das Kundenportal verkauft. Der Händler vor Ort erhält eine feste Provision. Die eigentliche Bestellung soll mit fünf Klicks in fünf Minuten über den Konfigurator ablaufen. „Wir verfügen von vornherein über gut ausgestatte Fahrzeuge“, sagt Adelmann. Neben der Farbgebung für innen und außen lassen sich nur noch die Optionen Anhängekupplung und Winterpaket dazu buchen. Dann gibt es noch die Entscheidung Kauf oder Leasing. Und dann geht es schon zum Checkout. Adelmann erwartet, dass 85 bis 90 Prozent der Kunden das Fahrzeug leasen werden.