Mit James Dean und dem 550 Spyder begann eine Symbiose, die bis heute besteht: Dean in T-Shirt und Jeans und der Spyder in einem offenen Aluminiumkleid, dass knapp über den Motor geschneidert wurde. Bis heute fast ein Naturgesetz für jeden jungen internationalen Star: Er braucht die Mischung aus Anziehung, Gefahr und Schönheit. Danach reift man zu Großem heran. So wie es Porsche in 75 Jahren gelang. Auch deswegen hat die Sportwagenmarken eine treue Fangemeinde – mit vielen prominenten Persönlichkeiten. Sie können oft eine einzigartige Geschichte zu ihrem Lieblingsmodell erzählen. Sieben Beispiele.
Berühmte Porsche-Fans: Speed, Spaß und Stars
Einst stand die Marke für sexy, jung und gefährlich. Das Image hat sich gewandelt. Doch auf Prominente wirkt sie weiterhin anziehend. Eine Hommage an Porsche und berühmte Fans.
Schauspielerei und Rennfahren haben eines gemeinsam: Scheitern als Chance! Bevor Schauspieler Hollywoodstars werden, stehen unzählige Castings an, in denen sie oft für Rollen abgelehnt werden. Die gleiche Erfahrung macht Fassbender gerade in seinem Porsche 911 RSR. In der YouTube-Dokumentation „Road to Le Mans“ kann man aktuell sehen, wie der Deutsch-Ire im Kiesbett landet. Das Casting-Aus auf der Rennstrecke sozusagen. Die Doku ist eine Hommage an den Rennsport und das Scheitern. Oder wie es der Schauspieler dezent irisch ausdrückt: „Fuck, fuck, fuck!“
Seine Basketballschuhe Air Jordan sind legendär. Und Michael Jordan ist einer der wenigen Menschen, deren Eigenmarke eine ähnliche Strahlkraft hat wie die Muttermarke. In seinem Fall Nike. Inspiration für sein Sneaker-Design bekam der Basketballer unter anderem von einem weißen Porsche 930 Turbo Cabriolet. Die flache Front – „Slantnose“ genannt – mit Klappscheinwerfern diente als Vorbild für eine Schuhvorderkappe: Heraus kam 1991 der Air Jordan VI. Dessen Ferse soll zudem an den Spoiler dieses Modells angelehnt sein. Mehr Reminiszenz geht nicht.
Der Gründungsmythos von Porsche – rebellisch, jung und schön – hat im Grunde nur mit James Dean und dem Porsche 550 Spyder zu tun und dem tragischen Tod in der flachen Flunder. Damals war Porsche noch Anti-Establishment: eine silberne Erscheinung im Meer der Straßenkreuzer. Cool wie T-Shirt und Jeans – Unterwäsche und Arbeiterkleidung. Der Look der Rebellen. Aber erst musste Dean tragisch sterben, um ewig zu leben. Jung. Auf einer Einfahrrunde für einen späteren Renneinsatz. An einer Kreuzung. Zack. Aus.
Mit einem Knall begann seine Autoliebe. Mit seinem allerersten Golf überschlug sich Kraemer nach nur einer Woche Führerschein. Damals arbeitete er noch als Automobilkaufmann bei Porsche in Dortmund. So erklärt sich, warum er nach einer besseren Straßenlage strebte. Aktuell fährt JP einen Porsche 992 GT3 RS mit riesigem Heckflügel. Die obligatorische Pommestheke am Heck ist im Pott Ehrensache. „Ich war damals der Junge im Teilelager, der davon geträumt hat, einen (neuen Porsche) zu kaufen – und jetzt habe ich mir den besten gekauft“, erzählt er auf YouTube.
Die ungekrönte Hippie-Queen fuhr einen 1964er-Porsche 356 SC. Fürs bunte Blumendekor auf dem Aluminiumkleid war ihr Roadie Dave Richards verantwortlich. Dass sie dem Charme des Roadsters verfiel, zeigt auch, dass Porsche in den jüngeren Jahren sexy war wie freie Liebe. Eine unsterbliche Zeile widmete Joplin der Marke außerdem: „Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes-Benz? My friends all drive Porsches, I must make amends.“ Im echten Leben gab sie trotzdem Porsche den Vorzug.
Udo Lindenberg mag es puristisch: Sein aktueller Lieblings-Porsche ist ein seltener 911 R. Handschalter, mit 1370 Kilogramm superleicht und mit einem knackigen Fahrwerk. Schwarz mit roten Rallyestreifen und „No Panic“-Schriftzug auf der Tür. Rennsportfeeling pur. Nur kurz musste der Sänger mal auf seinen Sportwagen verzichten. Er wurde ihm 2020 aus der Tiefgarage seiner Dauerunterkunft, dem Hotel Atlantik, gestohlen. Kurze Panik beim Rocker, aber eine Rentnerin sichtete den entwendeten Wagen – und er bekam ihn zurück. Zudem: Ein 911 Carrera Speedster von 1988 spielt auch eine Hauptrolle in seinem Song „Durch die schweren Zeiten“. Porsche fahren hilft also.
Non-Fungible Token (NFT) und Rennsport hatten bisher nichts miteinander zu tun. Bis Laura-Marie Geissler darauf kam, ihr Team in der GT4-European-Serie mit diesen digitalen Kunstwerken zu finanzieren. Unabhängig zu sein hat die Münchnerin schon früh gelernt. Mit zehn Jahren fing sie im männerdominierten Kartsport an. Ihre NFT-Finanzierung macht sie zu einer Art Gesamtkunstwerk. Die NFTs von Geisslers Rennteam LMG Racing zeigen Bilder ihres Porsche-Rennwagens GT4 718 Cayman. Dieser Pioniergeist und rebellischer Mut passen zur Stuttgarter Marke. Wie weit die Leidenschaft reicht, zeigt sich bei ihr privat: Hier fährt sie einen kultigen Porsche 911 SC in der Safari Edition aus den 70er-Jahren. Selbst wiederaufgebaut.