Am 1. Januar 2023 beginnt bei ZF am Bodensee eine neue Zeitrechnung. Mit Holger Klein, Michael Frick und Peter Laier beziehen drei Manager neue Positionen im siebenköpfigen Vorstand. Klein übernimmt den Vorstandsvorsitz von Wolf-Henning Scheider, Frick löst Konstantin Sauer als Finanzchef ab, und Laier führt als Nachfolger von Wilhelm Rehm das Geschäft für die Nutzfahrzeug- und Industrietechnik.
Auf Klein, dessen Handschrift die Integration des 2015 von ZF zugekauften US-Zulieferers TRW Automotive trägt, wartet ein strammes Programm. Gemeinsam mit Frick wird er dafür sorgen müssen, den mehr als zehn Milliarden Euro großen Schuldenberg abzutragen. Dieser ist vor allem auf die ZF-Übernahmen von TRW und Wabco zurückzuführen.
Rund 17 Milliarden Euro hatte der Zulieferer für die beiden Unternehmen gezahlt. Klein steht nun vor der kniffligen Aufgabe, die Schulden bei steigenden Zinsen abzutragen und gleichzeitig das eigene Rating im Blick zu behalten. Operativ erreichte der Zulieferer im ersten Halbjahr 2022 gut 850 Millionen Euro Gewinn. Das entspricht einer Umsatzrendite von rund vier Prozent.