Wenn ein neuer CEO für Skoda antritt, ist eine der wichtigsten Fragen zu Beginn die der Positionierung im Markt und innerhalb des Volkswagen-Konzerns. Klaus Zellmer, seit Juli Vorstandschef der tschechischen VW-Tochter, hat diese Frage nach nur acht Wochen im Amt bereits beantwortet, denn die Pläne waren schon fertig, als er kam. Skoda bekommt eine neue Designsprache, eine neue Corporate Identity sowie ein neues Logo mit neuem Schriftzug. "Wir wollen die nächste Stufe zünden", sagte Zellmer am Rande der Präsentation des neuen Auftritts in Prag der Automobilwoche.
Das ist in mehrerlei Hinsicht mutig. Skoda ist eine Marke mit einem Top-Image und steht für Sicherheit und Solidität. Nun geht das Marketing mehr ins Moderne, wird in der Werbung jünger, spricht neue Zielgruppen an. Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstes Handeln stehen im Fokus der Kommunikation. "Wir wollen trotz unseres Ansatzes des 'Next Level' unsere alten Werte nicht vernachlässigen", betont Zellmer.
Die Höherpositionierung wird sich auch in den Preisen niederschlagen. Dazu gibt es seitens Skoda keine Aussagen. Aber Design und Interieur sprechen eine andere Sprache als das bisherige Skoda, das für ein einzigartiges Preis-Leistungsverhältnis steht. Es ist alles mehr Premium. Skoda wächst nach oben. Zellmer: "Wir superchargen unsere Marke."
Zudem muss Skoda immer aufpassen, dass die Marke anderen innerhalb des Konzerns nicht in die Quere kommt. Die Höherpositionierung wird in den Konzernmeetings Thema sein, und vor allem dann, wenn Skodas Erfolg Einfluss auf VW oder Seat hat. Der neue Auftritt aber zeugt durchaus von Selbstbewusstsein. "Die anderen entwickeln sich ja auch weiter, das passt", sagt Zellmer.