Die nächste Generation seiner Sprachassistenten entwickelt BMW zusammen mit Tech-Riese Amazon. Das US-Unternehmen ist bei dieser Technolgie weltweit führend, ermöglicht dadurch mehr Funktionen als die bisherigen BMW-Eigenentwicklungen. Jörn Freyer, Entwicklungsleiter Anzeigen und Bedienkonzepte bei BMW, und Dean Miles, Direktor Produktmanagement bei Amazon Smart Vehicles, exklusiv über Chancen, Risiken und die Suche nach einer passenden Stimme für das neue Produkt.
Automobilwoche: Herr Freyer, Herr Miles, wie läuft die Zusammenarbeit zwischen BMW und Amazon bei der Entwicklung eines neuen Sprachassistenten konkret ab?
Jörn Freyer: Angefangen hat alles mit unserer Vision des „Ultimate Companion“, also unseres Sprachassistenten als universellen Begleiter im Alltag. Seit 2019 haben wir Amazon Alexa als 3rd Party Produkt schon in unseren Fahrzeugen integriert und danach haben wir einfach mal unsere Entwicklungsteams zusammengebracht und uns angeschaut, wie das technische Fundament für unsere Vision mit Amazon entstehen könnte. Seit dem ersten Tag hatten wir dabei eine richtig gute Mentalität. Sofort gab es Gespräche, woran man gemeinsam arbeiten könnte und wie eine neue Architektur für Sprachassistenten aussehen könnte. Die gemeinsame Entwicklung lag dann irgendwo auf der Hand, oder Dean?
Dean Miles: Absolut. Ich bin jetzt seit fünf Jahren bei Amazon und mein erstes großes Projekt war 2018 gleich diese Zusammenarbeit mit BMW. Das Verhältnis war von Anfang an von viel Vertrauen geprägt. Wir freuen uns, jetzt mit BMW an unserem nächsten großen Projekt, BMWs zukünftigem Sprachassistenten basierend auf der Alexa Custom Assistant Technologie, arbeiten zu können. Alexa Custom Assistant ermöglicht es Autoherstellern, für ihren Sprachassistenten ein eigenes Aktivierungswort, eine eigene Stimme, sowie zusätzliche maßgeschneiderte Funktionen zu entwickeln, und das alles parallel zur Verfügbarkeit von Alexa im Fahrzeug.
An welchem Standort bündeln Sie die Entwicklungsarbeit?
Dean Miles: Einen einzelnen Standort gibt es nicht. Insgesamt sind weltweit vielleicht zehn verschiedene Standorte in das Projekt involviert. Einen regelmäßigen Treffpunkt für die Zusammenarbeit haben wir in Porto, bei BMW‘s Software Joint Venture Critical Techworks. Hier treffen sich die Teams, um Funktionalitäten auch gleich testen zu können.
Jörn Freyer: In Porto sitzt ein wichtiger Teil unserer Spracherkennungsexperten, aber genauso sind unsere Plattformteams in unserer Entwicklungszentrale in München intensiv eingebunden, oder eben aus Kalifornien und Seattle. Die Neuentwicklung unseres Sprachassistenten auf Basis von Amazon Alexa ist für uns sehr wichtig und entsprechend viele Bereiche von BMW sind involviert.