Europas Autobranche könnte angesichts der Herausforderer aus China schwere Rückschläge erleiden und zu einem massiven Abbau ihrer Produktionskapazitäten in Europa gezwungen werden. Zu diesem düsteren Szenario könne es kommen, wenn die Politik in Europa darauf keine Antworten finde, sagte Stellantis-Vorstandschef Carlos Tavares am Donnerstag (Ortszeit) der Automobilwoche in Las Vegas am Rande der dort stattfindenden Elektronikmesse CES.
Tatsächlich seien die chinesischen Anbieter in Europa mit wettbewerbsfähigen und preisaggressiven Fahrzeugen unterwegs, sagte Tavares. Er bejahte im Grundsatz damit die Aussage von Forvia-CEO Patrick Koller, der am Vortag erklärt hatte, ein chinesisches E-Auto sei gegenüber einem vergleichbaren europäischen E-Auto um 8000 bis 10.000 Euro günstiger.
Tavares erklärte dazu: "Der Preisunterschied zwischen europäischen und chinesischen Fahrzeugen ist erheblich. Wenn man an der derzeitigen Situation nichts ändert, werden sich die europäischen Kunden aus der Mittelklasse zunehmend den chinesischen Modellen zuwenden. Die Kaufkraft vieler Menschen in Europa nimmt merklich ab."