Wenn die ehrgeizigen Ziele der EU zur Senkung der Emissionen wie geplant umgesetzt werden, produzieren die Hersteller ab 2035 rund 13 Millionen Elektroautos pro Jahr. Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt werden und welche Folgen hat das? Mit dieser Frage hat sich Thomas Pottebaum, Vice President Automotive & New Mobility Siemens Advanta Consulting, in seinem Vortrag auf der Automobilwoche Konferenz 2023 beschäftigt.
Wenn es soweit ist, werden zwölf Prozent der Energie für das Laden von E-Autos gebraucht werden. In Zahlen: 2035 wird 35-mal so viel Energie zum Laden von E-Autos gebraucht werden wie 2021. Für die Produktion der zusätzlich erforderlichen 350 TWh Strom sind rund 23.500 Windkraftanlagen nötig.
Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind eine ausreichende Lade-Infrastruktur, die Versorgung mit Batterien und Rohstoffen sowie die Transformation der Arbeitswelt. In allen diesen Punkten ist nach Überzeugung von Pottebaum noch viel zu tun. So müsste die Geschwindigkeit des Ausbaus der Ladeinfrastruktur fast um das Elffache steigen. 2021 wurden in Europa weniger als 2000 Ladesäulen pro Woche installiert. Bis 2035 müssten es mehr als 20.000 sein. Bei der Batterieproduktion müsste Europa unabhängiger werden: 80 Prozent der Batteriezellproduktion wird von China kontrolliert, auch in diesem Bereich muss Europa dringend aufholen.