Hamburg. Der Sportwagenanbieter Porsche hat in der Hansestadt sein Markenzentrum Nord-West zum elften Classic Partner in Deutschland ernannt. Diese Betriebe sind spezialisiert auf den Service rund um Modelle, deren Serienproduktion vor mindestens zehn Jahren ausgelaufen ist. Bei Porsche zählen dazu neben dem legendären Typ 356 etwa auch die Vierzylinder 924, 944 und 968, der Achtzylinder 928 sowie der Kleinserien-Supersportwagen 959.
Im Einzugsgebiet der Porsche-Hochburg Hamburg sind rund 4000 dieser Klassiker unterwegs. Zum Start seiner Classic-Partnerschaft hat das Markenzentrum an der Grenze der Stadtteile Schnelsen und Eidelstedt fünf Experten für Wartung, Reparatur und Restaurierung der Old- und Youngtimer zu einem Team formiert. Es verfügt neben einer eigenen Direktannahme für betagte Sportwagen auch über einen separaten Bereich in der Werkstatt.
"Unsere Klassiker üben eine besondere Faszination aus", sagt Steffen Knies, Geschäftsführer des Hamburger Zentrums. "Mehr als 70 Prozent aller jemals gebauten Porsche-Fahrzeuge fahren heute noch." Was Knies nicht betont, ist, dass die Pflege der Schnauferl als Geschäft mit hohen Margen gilt. Ein Kunde von Porsche Classic berichtet über Inspektionskosten bei seinem 959 von mehr als 50.000 Euro. Kilometerstand: 17.200. Erstbesitz. Und alles andere als ein Wrack.
Liegen die Preise für Brot-und-Butter-Boliden auch deutlich darunter, so ziehen viele Kunden doch die Dienste freier Betriebe vor. So hat sich in Hamburg etwa das Unternehmen Emilia Auto auf italienische Edelmarken wie Ferrari und Lamborghini spezialisiert (Automobilwoche 19/2014).
Das erste Porsche-Zentrum, das ausschließlich historischen Sportwagen vorbehalten ist, wurde Ende 2015 in der Nähe der niederländischen Stadt Arnheim eröffnet. Laut Porsche ist "weltweit eine kleine Zahl" ähnlicher Exklusiv-Betriebe geplant.