Für GenZ ist Porsche attraktivster Arbeitgeber der Autobranche

Die Generation Z ist bekannt für ihre Ansprüche. Und die steigen noch: Sie erwartet von ihren Arbeitgebern mehr als noch vor zwölf Monaten und sehen zugleich die Autobranche als weniger attraktiv an. Hohes Gehalt und gutes Betriebsklima setzen die jungen Menschen voraus.

Gemeinsam mit der Automobilwoche ermittelt das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) die attraktivsten Arbeitgeber der Branche. Dafür wurden mehr als 750 junge Menschen befragt, die 90 Unternehmen aus der Auto- und Mobilitätsbranche mit einer Note von eins (attraktiv) bis sechs (unattraktiv) bewerteten.

Bewerteten die angehenden Fachkräfte im Jahr 2023 noch mit einer Note von 3,14, so sank sie nun auf 3,26.

Wollen Unternehmen der Autobranche junge Menschen erreichen, müssen sie sich also noch mehr anstrengen. Und tiefer in die Tasche greifen. Die angehenden Fachkräfte sind sich ihrer Ausbildung und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bewusst. Und erwarten ein höheres Einstiegsgehalt.

Zufrieden sind Bachelor-Studierende mit einem Einstiegsgehalt von etwa 49.481 Euro, im Jahr 2023 waren es noch 46.012 Euro. Damit rücken sie näher an die Erwartungen der künftigen Master-Absolventen: Mit einem Einstiegsgehalt von 52.531 Euro liegen sie in etwa auf dem Vorjahresniveau (2023: 52.483 Euro).

„Auffällig ist, dass Studierende der Ingenieurswissenschaften moderatere Gehaltsvorstellungen an den Tag legen als Studierende der Wirtschaftswissenschaften“, sagt Stefan Reindl, IfA-Direktor.

Gemeinsam mit der Automobilwoche ermittelt das IfA die attraktivsten Arbeitgeber. Dafür wurden mehr als 750 junge Menschen befragt, die 90 Unternehmen aus der Auto- und Mobilitätsbranche mit einer Not von eins (attraktiv) bis sechs (unattraktiv) bewerteten.

Den Vorstellungen der jungen Menschen kommt der Stuttgarter Autobauer Porsche am nächsten. Mit einer Durchschnittsnote von 1,71 ist Porsche nicht nur der attraktivste Arbeitgeber und den Herstellern, sondern schneidet insgesamt am besten ab.

Porsche hält die süddeutschen Wettbewerber auf Distanz: Mercedes (1,85), BMW (2,02) und Audi (2,15) folgen auf den Plätzen. Im Segment Hersteller schneiden Stellantis (3,59), Nio (3,66) und Renault (3,91) am schlechtesten ab.

Mit einer Durchschnittsnote von 2,97 liegen die Hersteller als Branche hinter den Beratern (2,89). Allerdings schwindet auch die Attraktivität dieser Branche, der Wert sinkt gegenüber dem Vorjahr um 0,07 Punkte.

Auch hier führt Porsche das Segment an: Porsche Consulting (2,19) und Porsche-Tochter MHP (2,49) belegen vor McKinsey (2,60) die ersten Plätze.

Unter den Zulieferer weckt vor allem Bosch das Interesse der angehenden Fachkräfte. Der Stuttgarter Technologiekonzern ist mit einer Bewertung von 1,90 weit vor seinen Wettbewerbern Mahle (2,66) und ZF Friedrichshafen (2,73). Ohne Bosch wäre der Branchendurchschnitt von 3,00 (Vorjahr: 3,04) deutlich schlechter.

Unter den Finanzinstituten liegt die Mercedes-Bank (2,65) knapp vor Porsche Financial Services (2,67) und der BMW-Bank (2,87). Mit einer Bewertung von 3,47 folgt die erste Non-Captive-Bank auf Platz fünf. Der durchschnittliche Segment-Wert beträgt 3,41.

Damit sind die Banken etwas unattraktiver als die Autohändler (3,38): Mit der Emil-Frey-Gruppe (2,93) und Hahn Automobile (3,10) kommen die beiden Top-Platzierten aus Stuttgart und der Region. Auf Platz drei folgt die Wellergruppe (3,27) knapp vor der AVAG Holding  (3,30).

Für viele junge Menschen weniger attraktiv sind Mobilitätsdienstleister (3,51). Das Segment führt der Tüv Süd (3,08) vor Dekra (3,23) und Liqui Moly (3,27) an. Ähnlich sieht es bei Start-ups (3,62) aus, worunter ebenfalls viele Dienstleister zu finden sind: Das Spitzen-Trio mit Auto1 und Lynk & Co (beide 3,48) sowie Carwow (3,49) liegt eng beieinander.

Neben der Attraktivität einzelner Unternehmen zeigen die Studie auch die Anforderungen, die Studierende und Young Professionals an ihre künftigen Arbeitgeber und die berufliche Tätigkeit stellen.

„Mit Blick auf die Arbeitgeberauswahl ist das Betriebsklima für Studierende und Young Professionals das wichtigste Thema“, sagt Benedikt Maier, stellvertretender IfA-Direktor. Auf einer Skala von eins (sehr wichtig) bis fünf (unwichtig) bewerten die Teilnehmer das Betriebsklima mit 1,43.

Ein „sicherer Arbeitsplatz“ (1,70) wird in diesem Jahr durch ein „hohes Gehaltsniveau“ (1,68) auf den dritten Rang verdrängt.

Auch im Hinblick auf die Anforderungen an die berufliche Tätigkeit positionieren sich nach wie vor die sogenannten Soft-Factors vor den Hard-Factors. Für die künftigen Berufseinsteiger und die Young Professionals stehen „berufliche Entwicklungsmöglichkeiten“ (1,59) und eine „kollegiale Arbeitsatmosphäre“ (1,61) im Vordergrund.