VW-Betriebsversammlung schrumpft – nur 7000 dürfen in die Halle

Es sollte die erste Betriebsversammlung in Wolfsburg seit fast zwei Jahren werden. Doch jetzt macht Corona dem Plan erneut einen Strich durch die Rechnung: Wegen der aktuellen Schutzregeln dürfen am Donnerstag nicht alle 60.000 Mitarbeiter am Standort in die Halle. Stattfinden soll die Versammlung trotzdem– aber nur als Betriebsinformation für 7000 Teilnehmer. Alle anderen können online zusehen. Das kündigte der Betriebsrat am Dienstag im Intranet des Konzerns an.

"Ich freue mich auf die Belegschaftsinformation, hoffe aber natürlich, dass wir bald wieder ganz ohne Einschränkungen zusammenkommen können", erklärte die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo in dem Eintrag, der der Automobilwoche vorliegt. "Das ist zum aktuellen Zeitpunkt aber leider nicht möglich. Diese Veranstaltung ist deshalb die bestmögliche Option, um die Belegschaft über die derzeitige Situation zu informieren."

Als Redner eingeplant sind neben ihr selbst Konzernchef Herbert Diess, der dafür auf Druck Cavallos seine USA-Reise abgesagt hatte, sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann, die beide dem VW-Aufsichtsrat angehören. Die mit Spannung erwartete Aussprache am Ende, bei der Diess Fragen der Mitarbeiter beantworten sollte, fällt aber aus. Weil es sich nicht um eine offizielle Betriebsversammlung handelt, werde es diese Aussprache nicht geben.

Insgesamt 7000 Mitarbeiter sollen in Halle 11 des Werks dabei sein können, einige Tausend weitere sollen direkt vor der Halle Platz finden. Dabei gelten die 2G-Regeln: Nur Geimpfte und Genesene dürfen dabei sein. Für alle anderen wird die Versammlung im Intranet übertragen.

Der Betriebsrat hatte eigentlich geplant, die Versammlung unter 3G-Regeln durchzuführen, also auch Getestete einzulassen. In den Gesprächen zwischen Betriebsrat, Unternehmen und Stadt habe sich aber gezeigt, "dass eine Umsetzung nach einem 3G-Konzept an einem Standort dieser Größe schlichtweg nicht machbar ist". Die einzige Wahl sei demnach gewesen: "2G oder gar keine Belegschaftsinformation in Präsenz."

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