Der frühere VW-Vorstandschef Martin Winterkorn bestreitet in der Dieselaffäre jegliche Schuld. "Unser Mandant weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe entschieden zurück", teilte sein Verteidiger Felix Dörr zum Prozessauftakt im Landgericht Braunschweig mit. Winterkorn sei weder der "Hauptangeklagte" noch der "Hauptverantwortliche" für den Dieselskandal beim Wolfsburger Autobauer vor mittlerweile neun Jahren.
Allein seine Stellung als damaliger Vorstandsvorsitzender rechtfertige es nicht, ihn in dieser Weise zu qualifizieren und für das Thema "Dieselmotoren" in allen seinen Facetten verantwortlich zu machen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir zu einem guten Ergebnis für unseren Mandanten gelangen werden", sagte Dörr.
Dem 77-jährigen Winterkorn werden in dem Verfahren vor der Wirtschaftsstrafkammer gewerbsmäßiger Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage vorgeworfen. Zudem soll er 2015 den Kapitalmarkt laut Staatsanwaltschaft nicht rechtzeitig über massenhafte Abgasmanipulationen bei Dieselmotoren informiert haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Offenbar will Winterkorn laut seiner Anwälte am zweiten Prozesstag eine Erklärung abgeben.