Wink nach Wolfsburg

Genf. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hat auf der Automesse in Genf mit einer kleinen Ergänzung für großes Aufsehen gesorgt. Zum Schluss seiner Rede am ersten Pressetag kam der Topmanager auf den Ampera-e zu sprechen, mit dem Opel im kommenden Jahr die Elektromobilität vorantreiben will.

In der durchgängig auf Englisch gehaltenen Rede auf der Bühne des von Publikum dicht besetzten Stands des Labels mit dem Blitz im Logo wechselte Neumann an einer Stelle kurz gezielt in seine Muttersprache: "The Ampera-e. It is: Das Elektro-Auto", bekräftigte der Opel-Lenker. Pikant ist diese Annonce in mehrfacher Hinsicht.

Zum einen hatte der große Opel-Wettbewerber VW jahrelang mit dem selbstbewussten Claim "Das Auto" für sich geworben. Im Zuge seiner umfassenden Neuaufstellung nach dem Abgas-Skandal war der Wolfsburger Konzern erst vor Kurzem davon abgerückt. Zum anderen hatte Neumann vor Amtsbeginn in Hessen früher selbst lange in Diensten des norddeutschen Opel-Konkurrenten gestanden – und war dort unter anderem für die Elektrotraktion zuständig.

Überdies will VW-Chef Matthias Müller das Unternehmen schnellstmöglich rund um die E-Mobilität noch breiter aufstellen. "Auf lange Sicht wird das Elektroauto weniger kosten als ein Auto mit Verbrenner", sagte Müller bei der Vorabendveranstaltung des Konzerns aus Niedersachsen zum Genfer Salon.

Umso interessierter wird man in einschlägigen Kreisen des Wolfsburger Fahrzeugherstellers nun die forsche Replik aus Rüsselsheim registriert haben. Opel will mit dem Ampera-e bereits 2017 einen rein elektrisch angetriebenen Pkw offerieren, der Neumann zufolge nicht weniger leistet denn dies: "It will break-down the two main hurdles of electric mobility: the short driving range and the high price".

Auf gut Deutsch: Mit dem Ampera-e will Opel die zwei höchsten Hürden der E-Mobilität bewältigen – die geringe Reichweite und den hohen Preis. Konkrete Zahlen, Daten und Fakten zu ihrem Stromer nennen die Rüsselsheimer in dieser Hinsicht noch nicht. Doch für Interessenten gibt es bereits wichtige Anhaltspunkte: Für den technisch eng verwandten Chevrolet Bolt stellt Opel-Mutter General Motors gut 300 Kilometer und umgerechnet rund 27.000 Euro in Aussicht.