Die Hiobsbotschaft überbrachte Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch den 60 Mitarbeitern persönlich. Wegen der Halbeiterkrise musste der Zulieferer TEC aus Salzwedel Insolvenz anmelden. Aufgrund des Chipmangels werden weniger Autos gebaut und deshlab auch weniger Teile von Zulieferern abgenommen. "Das zieht sich durch die gesamte Lieferkette und äußerte sich bei TEC in einem deutlichen Auftragsrückgang in der Zusammenarbeit mit dem Hauptkunden", sagte Bauch.
Die Produktion laufe aber vorerst in vollem Umfang weiter. Bis Ende Januar erhalten die Mitarbeiter Insolvenzgeld. Bauch will nun einen Investor suchen, der den Geschäftsbetrieb übernimmt. Ziel sei es, das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Sollte es gelingen, die Auftragssituation 2022 zu verbessern, dann sei er auch zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. "TEC ist sehr gut aufgestellt für die Lohnfertigungsaufträge der Automobilindustrie und ist hochspezialisiert auf alle Formen von Dichtungen in der Kleinserie und bei Ersatzteilbedarfen."
TEC liefert vor allem Fensterdichtungen, die hier produziert und veredelt werden. Kunden sind aber nicht die Autokonzerne selbst: Als Sub-Zulieferer arbeitet TEC nach Informationen der Automobilwoche vor allem für die Meteor Group aus Bochenem in Niedersachsen, die nach eigenen Angaben fast alle großen Hersteller beliefert, darunter Volkswagen, Audi, Porsche, Skoda, Mercedes-Benz, BMW und Opel, aber auch Rolls-Royce, Maserati und Lamborghini.
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Aus dem Datencenter:
Zuliefererinsolvenzen in Deutschland Jan.–Aug. 2020 (Auswahl)