Geht Brandstätter nach Peking?

Dass VW-Markenchef Ralf Brandstätter womöglich schon am Donnertag in den Konzernvorstand einziehen soll, gilt seit langem als sicher. Jetzt könnte er dort schon bald die Funktion wechseln: Statt für die Volumengruppe zuständig zu sein, die Brandstätter zunächst übernehmen soll, könnte er Mitte nächsten Jahres das China-Geschäft übernehmen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Brandstätter werde dafür dann auch nach Peking umziehen, hieß es in dem Bericht. Er werde aber anders als der bisherige China-Chef Stephan Wöllenstein dem Konzernvorstand angehören. Für den Chefposten bei der Kernmarke solle bis dahin ein Nachfolger gesucht werden. Von VW selbst gab es am Mittwoch keine Bestätigung dafür.

Den Job als China-Chef soll Diess dem VW-Markenchef Berichten zufolge bereits im Sommer angeboten haben. Damals hatte Brandstätter noch abgelehnt. Viele sahen das als Versuch, den aufstrebenden Markenchef nach China abzuschieben. Jetzt sei Brandstätter aber aus dem Aufsichtsrat gebeten worden, den Posten doch zu übernehmen, hieß es. Das werde Brandstätter nun nicht mehr ablehnen können.

Dem Vernehmen nach dürfte das aber nichts an der kurzfristigen Personalplanung ändern, mit der VW den Machtkampf beenden will: Brandstätter könnte am Donnerstag vom Aufsichtsrat in den Konzernvorstand berufen werden und hier auch die Verantwortung für die gesamte Volumengruppe übernehmen, zu der neben der Marke Volkswagen auch Seat, Skoda und VW Nutzfahrzeuge gehören.

Erst im Sommer 2022 soll er dann nach Peking wechseln. Seinen bisherigen Job an der Spitze der Kernmarke werde er dann an einen noch nicht benannten Nachfolger abgeben. Dieser könnte dann auch Brandstätters neue Funktion für die Volumengruppe im Konzernvorstand übernehmen.

Bisher ist im Konzernvorstand Diess selbst sowohl für die Volumengruppe als auch fürs China-Geschäft zuständig. Damit würde er gleich zwei wichtige Funktionen verlieren, die er bisher neben dem Vorstandvorsitz ausübt. Mitte 2020 musste Diess bereits die Leitung der Kernmarke an Brandstätter abgeben. Bis dahin war Diess selbst in Personalunion auch Chef des Markenvorstands gewesen.

Lesen Sie auch:

Machtkampf bei VW: So soll Diess eingehegt werden

Aufsichtsratssitzung am 9. Dezember: Tage des Donners bei Volkswagen

Personalwechsel bei Volkswagen: China-Chef von VW vor Ablösung

Aus dem Datencenter:

Umfrage zur Zukunft von Herbert Diess als VW-Chef