VW Golf verteidigt Spitzenplatz

Lange sah es nicht gut aus für den Golf, den Platz als meistverkauftes Auto Europas zu verteidigen. Doch am Ende hatte der Kompaktwagen aus Wolfsburg wieder knapp die Nase vorn: Etwas mehr als 205.000 Fahrzeuge wurden laut VW im vergangenen Jahr in Europa neu zugelassen. Nach Angaben von VW habe man damit den Spitzenplatz als Nummer eins in Europa verteidigt. Der Golf sei "2021 nicht nur in Deutschland, sondern auch Europa die Nummer eins geworden - trotz der bekannten Engpässe bei der Halbleiter-Versorgung", sagte ein VW-Sprecher der Automobilwoche.

Gegenüber dem Vorjahr gab es dennoch einen deutlich Absatzrückgang: 2020 waren europaweit noch 312.000 Golf ausgeliefert worden, 2021 war es ein gut ein Drittel weniger. Grund ist vor allem der Halbleitermangel, unter dem der Golf besonders stark zu leiden hatte. In Wolfsburg standen regelmäßig die Bänder still, das Werk war nicht einmal zur Hälfte ausgelastet.

Das schlug sich im Absatz nieder: Im Januar lag der Toyota Yaris vorn, im April der Peugeot 208, im Juli der Dacia Sandero, im November der Renault Clio und im September sogar das Model 3 von Tesla. Der Golf, seit Jahren das meistverkaufte Auto Europas, lag zeitweise nur auf Platz vier. Dank eines gute Jahresendspurt reichte es am Ende dann doch wieder für den Platz an der Spitze.

Dabei, so sagte der VW-Sprecher, sei die Nachfrage nach dem Modell ungebrochen. "Die Nachfrage nach dem Golf ist weiterhin hoch, wie der Auftragsbestand von rund 130.000 Fahrzeugen zeigt." Wegen der Produktionsengpässe im Stammwerk gebe es aber lange Lieferzeiten. Manche Konfigurationen seien zwar auch kurzfristig lieferbar, auf Varianten wie GTE, GTI oder Golf R müsse aber sechs bis acht Monate gewartet werden.

Noch länger sind die Lieferzeiten bei den neuen E-Modellen der Marke: Beim ID.4 liege sie bei rund neun Monaten, beim ID.3 sogar leicht darüber. Selbst der ID.5, der noch gar nicht auf dem Markt ist, komme bereits auf vier Monate Lieferzeit.

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