Kilometerweit ist die weiß-rote Abgrenzung auf den Feldern nahe Straßkirchen in Niederbayern sichtbar. Um vor Baubeginn der neuen BMW-Batteriefabrik in diesem Jahr zu verhindern, dass sich wieder Vögel auf den Flächen ansiedeln, spannten BMW-Beschäftigte kürzlich Absperrbänder über die Äcker. Im April rechnet der Premiumhersteller mit der Genehmigung des Baubauungsplans und will dann zeitnah mit dem Bau seiner Hochvoltspeichermontage zur Versorgung der bayerischen Werke beginnen. Im vergangenen September hatten sich die Anwohner von Straßkirchen mit großer Mehrheit für die Ansiedlung ausgesprochen. In Grünheide, 470 Kilometer weiter nordöstlich, herrscht derzeit eine andere Stimmungslage.
Am vergangenen Donnerstag besetzten vermummte Aktivisten die von Tesla für die Erweiterung des Produktionswerks vorgesehenen Waldflächen. Ihr Ziel: den Ausbau der einzigen Tesla-Fabrik in Europa stoppen. Eine Woche zuvor hatten sich die Anwohner des Orts mit Zweidrittelmehrheit gegen die Pläne des Elektroauto-Herstellers ausgesprochen. Die Umweltaktivisten im besetzten Wald nahe der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin haben sich auf einen wochenlangen Protest eingerichtet.
Am Dienstag brannte sogar ein Umspannwerk nahe der Tesla-Fabrik, was die Produktion am Standort zum Erliegen brachte. Wer oder was dafür verantwortlich ist, ist aktuell noch offen. "Je länger die Besetzung dauert, desto besser", sagte eine Sprecherin der Initiative "Tesla stoppen". Die Aktivisten der Gruppe "Robin Wood" fordern eine echte Verkehrswende und stellen sich der Rodung der für die Erweiterung benötigten Waldflächen in den Weg.