Das taten Tesla-Mitarbeiter, um die Produktionsziele zu packen

Tesla hat im zweiten Quartal 2019 einen neuen Produktionsrekord aufgestellt. Mehr als 87.000 Fahrzeuge liefen von den Bändern, mehr als vier Fünftel davon Model 3. Etwa 20 Prozent dieser Fahrzeuge bauten Tesla-Mitarbeiter in einem provisorischen Produktionszelt (intern "GA4" (General Assembly 4) genannt) neben dem Tesla-Werk in Fremont, Kalifornien, das der Autobauer seit mehr als einem Jahr betreibt.

In dem Zelt wird viel mit Hand gearbeitet, und dabei ging es nicht immer professionell und sorgfältig zu, wie CNBC nun unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des Elektroautobauers berichtet. Um die ehrgeizigen Produktionsziele von Tesla-Chef Elon Musk zu erreichen, wurde dem Bericht zufolge massiv gegen Maßnahmen zur Qualitätssicherung verstoßen.

Abgesehen davon, dass in dem Zelt teilswidrige Arbeitsbedingungenherrschten - berichtet wird von eindringendem Regenwasser, Hitze und Kälte -, wurden die Mitarbeiter offenbar angehalten, massivgegen Qualitätssicherungsmaßnahmen zu verstoßen. Gegen die Kälte behalfen sich die Mitarbeiter den Angaben zufolge teilweise mit elektrischen Heizstrahlern, die durchaus auch mal in Pfützen aufgestellt wurden. Was beim eigentlichen Autobau geschehen sein soll, hört sich fast unglaublich an.

Die Mitarbeiter berichten laut CNBC, kleinereMängel seien gern mit Klebeband ("electrical tape") "repariert"worden, die Rede ist hier etwa von Verschalungen, die bei Kälte gern brachen und dann auf die genannte Weise "repariert" wurden. Unter Zeitdruck hätten die Arbeiter auchauf so manche Schrauben und Muttern verzichtet.

Zudem seien bestimmte für jedes Model 3 verpflichtendeTests teilweise nur stichprobenartigdurchgeführt worden, etwa die Überprüfung der Dichtungen gegen Regen- und Spritzwasser.

Tesla wehrt sichgegenden CNBC-Bericht, in dem auch Bildmaterial der Mitarbeiter zu sehen ist. Jedes Tesla-Fahrzeug werde penibel auf seine Qualität geprüft. CNBC jedoch verweist in seinem Bericht aufVerbraucher-Rankings, in denen das Model 3 schwach abschneide. Zu den Arbeitsbedingungen im Zelt GA4 sagt Tesla, sie seien bestens, viele Mitarbeiter hätten sogar darum gebeten, dort arbeiten zu dürfen.

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