Für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie gehen die Tarifverhandlungen am Donnerstag (14.30 Uhr) in die heiße Phase. Bei der fünften Verhandlungsrunde in Ludwigsburg bei Stuttgart steuern IG Metall und Arbeitgeber auf einen Einigungsversuch zu. Beide Seiten waren sich laut Gewerkschaft schon in den letzten Tagen näher gekommen. Somit bestehen Chancen auf einen Pilotabschluss im Südwesten. Der Bezirk Baden-Württemberg war in der Vergangenheit immer wieder Vorreiter für tarifliche Einigungen der Branche gewesen.
Sollten die Verhandlungen am Donnerstag scheitern, will der Vorstand der IG Metall noch in der Nacht zum Freitag das weitere Vorgehen beraten. Möglich sind demnach 24-Stunden-Warnstreiks in allen Tarifgebieten und Urabstimmungen mit anschließenden Flächenstreiks in einzelnen Regionen. "Da wäre Baden-Württemberg auf jeden Fall dabei", hatte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann gedroht. Sollte am Donnerstag keine Einigung gelingen, könne die Gewerkschaft auch nicht sehr schnell wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. Seit Ende der Friedenspflicht Ende Oktober hatten sich bereits Hunderttausende Metaller an Warnstreiks im gesamten Bundesgebiet beteiligt.