Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat im ersten Quartal die Probleme in der Autozulieferung wieder stark zu spüren bekommen. Im laufenden Geschäft fuhren die Hannoveraner mit ihrem Sorgenkind wieder rote Zahlen ein, wie sie überraschend am Dienstagabend nach Börsenschluss auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilten.
Eigentlich hat sich Conti-Chef Niko Setzer für dieses Jahr deutlich bessere Geschäfte in der Sparte vorgenommen, die im vergangenen Jahr operativ erstmals seit 2019 wieder einen Gewinn vorweisen konnte. Doch schwache Absatzmengen, ausstehende Preisverhandlungen bei Kunden und verzögerte Produktanläufe machten Conti zumindest zu Jahresbeginn einen Strich durch die Rechnung.
Dabei fielen die Zahlen auch durchweg schwächer aus als von Experten im Vorhinein gedacht. Vor Zinsen, Steuern und bereinigt um Sondereffekte machte Conti mit der Autozulieferung je 100 Euro Umsatz rund 4,30 Euro Verlust. Analysten hatten zwar mit einem schwierigen Jahresstart gerechnet, aber nicht in dieser Größenordnung. Ein Jahr zuvor hatte Conti noch eine leicht positive Marge von 0,8 Prozent ausweisen können. Auch der Umsatz mit Autoteilen, Elektronik und Software ging zurück.
Die Aktie verlor auf der Handelsplattform Tradegate fast vier Prozent. Im Xetra-Handel hat das Papier in diesem Jahr bereits 15 Prozent verloren, nachdem es im Herbst stark nach oben gegangen war. Analyst Jose Asumendi von der Bank JPMorgan sprach von einem sehr schwachen Start ins Jahr. Die bestätigte Prognose des Konzerns benötige nun viel größere Preiserhöhungen zulasten der Autobauer im zweiten Halbjahr sowie eine beschleunigte Kostenersparnis durch die laufenden Umbaumaßnahmen.