Führende Politiker des Saarlandes wollen den US-Autohersteller Ford nach dessen Nein zum Produktionsstandort Saarlouis stärker in die Pflicht zu nehmen. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte bei einer Sondersitzung des Landtages am Donnerstag in Saarbrücken, sie erwarte, dass Ford auch "eigene Ideen und Vorschläge" für Arbeitsplätze in Saarlouis über 2025 hinaus entwickle. "Die Ideen, die ich dazu kenne, die sind viel zu dürftig, viel zu vage, viel zu unkonkret und betreffen viel zu wenige Beschäftigte", sagte sie.
Rehlinger kündigte an, sie wolle einen "Zukunftspakt" für den Industriestandort auf den Weg bringen: "Jetzt erst recht!" Sie betonte: "Der Standort Saarlouis hat Zukunft - mit und ohne Ford."
Wegen der Entscheidung des Ford-Managements vom Mittwoch, künftige Elektroautos nicht in Saarlouis, sondern im spanischen Valencia zu bauen, sind im Saarland 4600 Ford-Arbeitsplätze sowie etwa 2000 Arbeitsplätze bei Zulieferern gefährdet. Ford-Europachef Stuart Rowley hatte nach Bekanntgabe der Entscheidung wissen lassen, die Mitarbeiter könnten möglicherweise anderen Ford-Unternehmen zuarbeiten oder von fremden Unternehmen beschäftigt werden.