Der Ausbildungsleiter von Continental in Deutschland, Hanno Gieseke, sagte in einer Diskussion zu dem Thema, es werde von Jahr zu Jahr schwieriger, alle Azubi-Stellen zu besetzen. So seien bei Continental derzeit erst rund 450 von etwa 550 Ausbildungsplätzen besetzt, obwohl das Ausbildungsjahr in Kürze beginnt. Besonders groß sei die Not in technisch-gewerblichen Berufen: "Da haben wir wirklich sehr, sehr viele offenen Stellen."
Zu wenig Wertschätzung für Fachberufe - Ausbildungsplätze unbesetzt
Continental fällt es von Jahr zu Jahr schwerer, alle Ausbildungsplätze zu besetzen, auch dieses Jahr sind noch 100 Plätze frei. Eine Umfrage im Auftrag es Zulieferers ergibt: Facharbeiter bekommen zu wenig Wertschätzung.
Conti-Personalchefin Ariane Reinhart räumte ein, die deutsche Großindustrie trage eine Mitverantwortung an dieser Lage, weil die Arbeitgeber zu lange von der eierlegenden Wollmilchsau geträumt hätten. Nun müsse man flexibler werden und sich beispielsweise davon lösen, dass ein Azubi zwischen 16 und 20 Jahre alt sein und das Abitur in der Tasche haben müsse. Auch für Teil-Ausbildungen mit niedrigeren Ansprüchen zeigte sie sich offen.
Philipp Hering von der Gewerkschaft IG BCE betonte indes, dass auch das Angebot an Ausbildungsplätzen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen sei. Die Arbeitgeber hätten mit diesem Signal dazu beigetragen, dass das Ausbildungssystem von jungen Menschen womöglich als unattraktiver empfunden wird, sagte Hering. (dpa/gem)
Aus dem Datencenter:
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