Eine kulturelle und organisatorische Herausforderung für Automobilhersteller und -zulieferer sieht Zillmann die Umstellung auf DevOps in der Softwareentwicklung und dem IT-Betrieb. Diese sei notwendig, "um die im Fahrzeug eingesetzte Software in sehr kurzen Intervallen mit Updates und Releases zu versorgen".
Für IT-Dienstleister sieht er weiterhin gute Perspektiven. Die Branche stehe vor einer Fülle von Aufgaben "bei gleichzeitigem Mangel an internen IT-Kompetenzen". Daher sei zu erwarten, dass in Zukunft mehr Aufgaben an externe IT-Dienstleister vergeben würden.
Christian Hort hat als "Zugpferd" das Software-defined Car ausgemacht. "Das löst auch in anderen Feldern wie der Customer Journey oder der Produktion Innovationsdruck aus. Mit Blick auf den Fachkräfte Engpass werden daher in diesen Feldern gerne größere Verträge mit langen Laufzeiten geschlossen", sagt er.
So modernisiere T-Systems sein Portfolio weg vom historisch gewachsenen Infrastrukturgeschäft und hin zum Software-defined Car, Digital Customer Journey und Manufacturing 4.0.
Aktuell, so erläutert Hort, manage T-Systems beispielsweise "eines der größten Backends in der Automobilindustrie: mit weltweit 25 Millionen Fahrzeugen. Zudem betreiben wir auch für kleiner OEMs Backends, die etwas schlanker gestaltet sind." Das sei ein komplexes Geschäft, das aber für die OEMs nicht differenzierend sei. "Das übernehmen wir gerne, damit OEMs Kapazitäten freibekommen, um differenzierende Softwareinnovationen zu entwickeln."
Getrieben durch den Fachkräftemangel erlebe er gerade einen "einen erfrischenden Dialog zu der Frage, was die Kunden selbst machen müssen und was sie abgeben können. Auch zu gemeinsamen Standards, die die Entwicklung proprietärer Lösungen überflüssig machen oder zur Nutzung von Open-Source-Lösungen. Vielfach stellt sich die Frage: Was muss wirklich neu entwickelt werden?"
Von den Ausgaben der Automobilbranche für IT werden nach Zillmanns Ansicht aber nicht alle IT-Dienstleister gleich stark profitieren, da auch neue Kompetenzen erforderlich seien. "Die Kombination von Know-how aus IT-Consulting, Softwareentwicklung, Data-Analytics und Engineering-Kompetenzen ist aus unserer Sicht in entscheidend, um als strategischer Partner den digitalen Wandel in der Branche entscheidend zu gestalten und zu begleiten", betont Zillmann.
Aus dem Datencenter:
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