Streiks machen Autos attraktiver

Gewerkschaftschef Claus Weselsky eignet sich nicht nur als Mitarbeiter des Monats beim Autovermieter Sixt, sondern auch als Botschafter für das Automobil. Denn die Streiks der vergangenen Wochen, unter anderem der Lokführer-Gewerkschaft GDL, haben dem Automobil deutlich Auftrieb gegeben.

Die Arbeitsniederlegungen haben dazu geführt, dass für 60 Prozent der Bundesbürger das Automobil als Transportmittel an Attraktivität gewonnen hat. Für die Mehrheit (52 Prozent) ist es sogar eindeutig attraktiver geworden.

Nur ein Prozent der Befragten ist vom Gegenteil überzeugt: Jeder 100. Bundesbürger sagt, dass durch die Streiks das Automobil eindeutig unattraktiver geworden ist. Weitere fünf Prozent stimmen in der Tendenz zu (eher unattraktiv).

Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Automobilwoche gemeinsam mit Civey durchgeführt hat. Zwischen dem 13. und 18. März haben daran rund 5000 Bundesbürger über 18 Jahren teilgenommen.

„Die Umfrage steht unter dem direkten Einfluss der vergangenen Streikwochen – und damit in deutlichem Kontrast zu unseren Langzeitmonitorings“, sagt Civey-Autoexperte Parwiz Torgull. „Auf lange Sicht sehen wir nämlich einen gegenläufigen Trend: Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für die Nutzung von Bus und Bahn.“

Laut Torgull haben Corona-Pandemie und Deutschland-Ticket den Trend beschleunigt. „Unsere demografischen Analysen zeigen, dass insbesondere Personen, die Wert auf Unabhängigkeit, individuelle Mobilität und unternehmerische Freiheit legen (wie FDP-Wähler, Selbstständige und Führungskräfte), sowie Bewohner ländlicher Gebiete das Auto gegenüber der Bahn als attraktiver empfinden.“

Das bestätigen die Zahlen der Umfrage: Vor allem in Gebieten mit niedriger (65 Prozent) und mittlerer Bevölkerungsdichte (62 Prozent) bestätigen die Teilnehmer, dass die Attraktivität von Autos zuletzt zugenommen hat.

Aus dem Datencenter:

Umfrage zum geplanten Verbrennerverbot der EU für 2035