Die Investitionen der Autoindustrie und -zulieferer in neue Technologien und Geschäftsmodelle dürften nach Einschätzung von Branchenbeobachtern noch einige Jahre brauchen, um stabile Gewinne abzuwerfen. Modelle mit Verbrennungsmotoren werden es aller Voraussicht nach aber grundsätzlich immer schwerer haben, glaubt die Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG). In einer aktuellen Analyse geht sie davon aus, dass nahezu das ganze Wachstum des Wirtschaftszweigs im Jahr 2035 aus den Sparten E-Mobilität, autonomes Fahren, Software und Verkehrsdienstleistungen stammt. Zwar nehme die Ertragsspanne kurzfristig noch ab, auf längere Sicht ordnen die BCG-Experten sie im Schnitt jedoch bei mehr als sechs Prozent ein.
Der Umbau der Kernbranche zu weniger klimaschädlichen Antrieben und steigender Vernetzung erfordert enorme Ausgaben. Viele Akteure in der Industrie sind überzeugt, dass sich dies am Ende auch wirtschaftlich lohnt. Die Verschmelzung einzelner, zunehmend maschinell gesteuerter Autos mit dem restlichen Verkehrssystem könnte demnach eine neue Super-Branche hervorbringen - BCG kalkuliert bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts mit einem Gesamtumsatz von bis zu 8,3 Billionen und einem Gesamtgewinn von 524 Milliarden US-Dollar (490 Milliarden Euro). Die Fachleute analysierten dabei die Aussichten für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.