Deutschen Herstellern gehen Milliarden-Gewinne flöten

Die traditionellen Hersteller haben die chinesischen Wettbewerber unterschätzt. Nun bekommen sie die Rechnung serviert: "Die europäischen Automobilhersteller könnten bis 2030 mehr als sieben Milliarden Euro an jährlichen Nettogewinnen verlieren allein durch den Verlust an Marktanteilen", sagt Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Allianz Trade. "Die deutschen Autobauer wären aufgrund ihrer Marktposition davon besonders betroffen."

Zu diesem Ergebnis kommt das Unternehmen in seiner aktuellen Studie "The Chinese Challenge to the European Automotive Industry". Voraussetzung dafür ist laut einer aktuellen Allianz-Trade-Studie: Chinesische Marken bauen ihren Anteil auf dem heimischen Markt von derzeit 50 Prozent auf rund 75 Prozent bis 2030 aus. In der Folge würde der Gesamtabsatz der europäischen Hersteller in China um rund 39 Prozent sinken und die lokale Produktion entsprechend auf 2,7 Millionen Fahrzeuge sinken.

Noch gravierender könnten die Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft sein. "Hinzu kämen die Verluste, die sich aus zunehmenden Importen von Autos chinesischer Herkunft sowie einer stärkeren Marktdurchdringung dieser Fahrzeuge ergeben", sagt Duthoit.

Die Voraussetzung dafür: Die europäischen Importe von in China hergestellten Autos im Jahr 2030 erreichen rund 1,5 Millionen Fahrzeuge. Das entspricht einem geschätzten Marktanteil von zehn Prozent im Jahr 2030 und 13,5 Prozent der EU-Produktion im vergangenen Jahr. Die Folge: Der Wertschöpfung des Automobilsektors fehlen 24,2 Milliarden Euro. Das entspricht rund 0,15 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) der europäischen Wirtschaft im Jahr 2022.

Aus dem Datencenter:

Absatz der deutschen Premiummarken in China von 2012 bis 2022