Zum Preisträger in der Kategorie Techunternehmen kürte die Jury den schwedischen Batteriehersteller Northvolt. Northvolt begnügt sich nicht mit der Herstellung immer leistungsfähigerer, kostengünstigerer Batterien. Es geht dem Hersteller auch um eine besonders CO2-arme Produktion der Batterien – was angesichts der erforderlichen Rohstoffe, Lieferketten und Energiemengen eine echte Herausforderung ist. Tatsächlich will Northvolt nach eigenen Angaben die „grünsten Batterien der Welt“ herstellen.
Um dieses Ziel zu erreichen, betreiben die Schweden eine umfangreiche Forschung und Entwicklung und ein großes Forschungslabor im schwedischen Ett. Northvolt räumt dabei ein, dass die größte Herausforderung für das Unternehmen darin besteht, die Lieferkette grüner zu bekommen. Denn nur drei Prozent der klimaschädlichen Emissionen bei der Produktion von Fahrbatterien werden Northvolt zufolge bei der Produktion im Werk erzeugt. Weitere drei Prozent verursacht der Transport der Millionen Tonnen Materialien und Batterien, doch der allergrößte Teil von 94 Prozent schädlicher Emissionen entsteht bei der Förderung und Weiterverarbeitung der Rohstoffe. Einige der benötigten Rohstoffe, etwa Graphit oder Lithium, sind bislang bei ihrer Gewinnung echte CO2-Schleudern.
Der 2016 von Carlsson gegründete Batteriehersteller hat sich ausgesprochen ehrgeizige Nachhaltigkeits-Ziele gegeben. Bis 2030 will Nothvolt den CO2-Footprint seiner gesamten Batterie-Lieferkette um 90 Prozent gegenüber dem dann erreichten Branchendurchschnitt verringert haben.
Der Anteil von recyceltem Material in neu produzierten Zellen soll auf 50 Prozent gesteigert werden. Unter dem Strich soll die Menge an CO2, die bei der Schaffung von einem Kilowatt Batterie-Kapazität entsteht, auf 10 kg sinken – und zwar unter Berücksichtigung der gesamten Produktionskette.
Derzeit liegt dieser CO2-Footprint schwindelerregend über dem Ziel: Northvolt nennt in seinem im vergangenen Sommer vorgestellten Nachhaltigkeitsbericht einen Industriedurchschnitt von 98 kg CO2-Äquivalent pro erzeugter Kilowattstunde Batteriekapazität (kg CO2e/kWh). Die eigene Produktion verursacht demnach noch 78 kg CO2e/kWh.
"Es gibt also noch trotz aller Erfolge viel zu tun", sagte Automobilwoche-Redakteur Knauer abschließend zu Northvolt. "Wir werden Northvolts Fortschritte im Blick behalten und darüber berichten, wie schnell sich das Unternehmen seinen Nachhaltigkeitszielen nähert", versicherte er.