Was kann ein Autobauer mit einem großen Bestands-Werk tun, wenn es nicht mehr für den Bau von Fahrzeugen benötigt wird? Diese Frage stellt sich nach der Entscheidung der Ford-Führung, den Zuschlag für ein weiteres Elektroauto an das Werk in Valencia zu geben und nicht an Saarlouis.
Im Prinzip gibt es vier Möglichkeiten, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf die Wertschöpfung und auf die Anzahl der weiter benötigten Mitarbeiter haben. Die Automobilwoche stellt hier einige Beispiele vor für jede der Varianten.
Von den Mitarbeitern und Gewerkschaften bevorzugt wird eine Fortführung des Werkes im gleichen Unternehmen mit einer veränderten Aufgabenstellung. Das ist auch vielfach von der Politik die favorisierte Lösung. Doch es ist im Falle von Saarlouis wohl auch die unwahrscheinlichste Lösung.
Europachef Stuart Rowley erklärte am Mittwoch vor der Presse, es sei auch eine gemeinsame Nutzung des Werkes durch Ford und "weitere Partner" denkbar. Konkret äußerte er sich nicht, jedoch könnte Ford damit eine ähnliche Lösung im Auge haben wie Renault bei der Gründung seiner "Re-Factory" im großen Montagewerk Flins westlich von Paris. Dort dreht sich künftig alles rund um das Thema Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Recycling.