E-Autos in Europa: Ein Fünftel kam im Februar aus China

Der Vormarsch von chinesischen Autos in Europa wird durch eine aktuelle Statistik des Daten-Anbieters Jato Dynamics belegt. Demnach machten im Januar Februar in China gebaute reine Elektro-Fahrzeuge bereits 20 Prozent aller in Europa (28 Länder) neu zugelassenen E-Autos aus.

Werden nicht nur E-Autos, sondern auch Verbrenner-Modelle berücksichtigt, sieht die Bilanz der Chinesen allerdings nicht mehr so stark aus. Insgesamt entfielen dann im Februar vier Prozent aller europäischen Neuzulassungen auf Modelle, die in China gefertigt wurden.
 

Zu berücksichtigen ist bei der Analyse, dass 44 Prozent der aus China stammenden Neuzulassungen auf westliche Marken entfielen - das sind insbesondere Tesla, Dacia und Volvo, wobei Volvo zum chinesischen Geely-Konzern gehört. Weitere 40 Prozent der China-Importe entfielen allein auf die Marke MG Motors, die zur SAIC-Gruppe gehört.

Unter dem Strich stammen daher laut Jato Dynamics nur 16 Prozent aller in Europa neu zugelassenen Autos im Zeitraum Januar und Februar 2024 von chinesischen Marken.

Jato-Analyst Felipe Munoz hält deshalb nichts von übertriebener Sorge um chinesische Marktanteile in Europa: "Chinesische Marken haben noch einen langen Weg vor sich, bevor sie einen bedeutenden Teil des europäischen Marktes besetzen. Trotz der Fortschritte, die sie in Bezug auf Leistung und Erschwinglichkeit gemacht haben, wird es Zeit brauchen, um die Markenbekanntheit zu schärfen und die lange vorherrschende Meinung zu ändern."

Dennoch ist die Dynamik der aus China nach Europa drängenden Neuwagen erheblich. Konkret konnten in China gebaute Autos (Elektrisch und Verbrenner) ihren Anteil an allen Neuzulassungen in Europa (28 Länder) zwischen Februar 2024 und Februar 2023 um 43 Prozent steigern.

Demgegenüber erhöhten in Deutschland produzierte Autos ihren Anteil an den Europa-Zulassungen binnen Jahresfrist nur um acht Prozent. Zu den Verlierern bei den Produktionsländern gehörten Korea, Italien, Marokko und Rumänien,

Das mit Abstand meistverkaufte E-Auto in Europa (28 Länder) war laut Jato im Februar erneut Teslas Model Y mit 19.940 Einheiten, was einem Anstieg um acht Prozent gegenüber Februar 2023 entspricht. Das neuere Model 3 legte sogar um 71 Prozent zu auf 7912 Einheiten.

Die nächstplatzierten E-Modelle waren der Peugeot 208 (5322 Einheiten) under der MG 4 (5231 Einheiten). Meistverkauftes deutsches E-Modell war der BMW i4 mit 3748 Einheiten.

MG war im Februar auch die Marke mit der höchsten Steigerungsrate bei den Neuzlassungen binnen Jahresfrist: 106 Prozent auf 15.620 Einheiten. Die Marke Volkswagen verlor dagegen ein Prozent bei den Neuzulassungen und erreichte noch 95.511 Einheiten.

Größer Verlierer war Ford mit einem Minus von 17 Prozent auf 34.621 Einheiten.