Wechseln Firmenkunden in die E-Mobilität, werden sie häufig ihren angestammten Marken untreu. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle E-Mobilitätsstudie des Marktdatenspezialisten Dataforce. Demnach erweitern rund 44 Prozent der Unternehmen das Markenportfolio ihrer Fuhrparks, wenn sie E-Autos einführen. Hauptprofiteur dieses Trends ist Tesla. In 30 Prozent der Fälle, in denen durch den Wechsel zur E-Mobilität eine neue Marke eingeführt wurde, war der Elektro-Pionier mit von der Partie. Dahinter folgen Hyundai mit 16 Prozent und Renault mit neun Prozent. Hyundai profitiert laut Dataforce vor allem von seinem Angebot an Modellen mit 800-Volt-Technik, Renault vom frühen Start des vergleichsweise günstigen Zoe.
E-Mobilität macht untreu
Führen Firmen E-Autos ein, wächst im Fuhrpark häufig das Modellportfolio. So mancher beklagt zudem geringe Auswahl bei kleinen Modellen und falsche Versprechungen der Hersteller.
Teil der Studie ist auch eine Befragung von Flotten- und Privatkunden. Dieser zufolge halten 61 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen und 49 Prozent der Verbraucher die Auswahl an BEV Modellen in den einzelnen Pkw-Segmenten für "nicht ausreichend".
Vor allem große Flotten sind unzufrieden. Hier gaben drei Viertel der Befragten an, die Auswahl sei zu gering. Der größte Mangel herrscht nach Ansicht der Befragten dabei an Fahrzeugen in der Kompakt-/ und Mittelklasse sowie an Kleinwagen. Dahinter stehe das Bedürfnis "nach erschwinglicheren vollelektrischen Modellen", so die Dataforce-Analysten.
Werden Firmen oder Verbraucher dann doch bei einer Marke fündig, kehrt in der Praxis häufig Ernüchterung über die Technologie ein. 41 Prozent der Privatkunden und 73 Prozent der BEV-Gewerbekunden sind mit der Reichweite unzufrieden. Enttäuschung herrscht dabei nicht selten über die Abweichungen der beworbenen und der tatsächlichen Reichweite: Vier von fünf Firmenkunden gaben an, dass ihre E-Autos in der Praxis nur 80 Prozent oder weniger weit kommen, als vom Hersteller angegeben. Dabei wäre die Mehrzahl der Fuhrparkleiter bereits mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometer zufrieden.