Noch knapp drei Monate bis zum Start der neuen UNECE-Cybersicherheitsrichtlinie 155. Hinter der komplizierten Formulierung verstecken sich schärfere Regeln zum Schutz vor Hackerzugriffen auf Fahrzeuge in mehr als 50 Ländern, darunter die EU, Japan oder Australien. Für Hersteller bedeutet das: Ältere Modellreihen müssen bis zum Start am 7. Juli nachgerüstet und auf die neuen Standards angepasst werden. Während manche OEMs hier bereits perfekt aufgestellt sind, entschieden sich einige Hersteller gegen die teuren Nachrüstungen und lassen Modelle auslaufen. Mit unterschiedlichen Auswirkungen. Der Automobilwoche-Überblick.
Porsche:
Der Sportwagenriese leidet vermutlich am meisten unter dem Timing der neuen Richtlinie. Wegen der Software-Probleme im VW-Konzern verschob sich der Start des elektrischen Macan um zwei Jahre nach hinten. Der Hochlauf der E-Macan-Produktion in Leipzig läuft erst. Gleichzeitig bricht der Verbrenner-Macan auf den wichtigsten Märkten der Zuffenhausener zum 7. Juli weg. "Eine Umsetzung der Richtlinie erfordert nicht nur Anpassungen in der technischen Umsetzung, etwa in den Steuergeräten, sondern im Wesentlichen auch eine Umstellung von Prozessen in der Entwicklungsphase. Zum Beispiel müssen für Cybersecurity künftig Management-Systeme entwickelt und zertifiziert werden", erklärt ein Porsche-Sprecher schon im Dezember der Automobilwoche. Kompensiert werden soll der Wegfall von den 2023 produzierten 87.334 Einheiten des Macan unter anderem durch den größeren Cayenne, sowie die Limousine Panamera.