Das Auto rollt durch einen dunklen Wald. Plötzlich erscheint eine einer Figur aus dem Horrorfilm "Ring" nachempfundene Gestalt mitten auf der Straße. Das Fahrzeug stoppt automatisch, doch plötzlich ist es der Geist, der vor dem Auto flüchtet, als er bemerkt, dass der Fahrersitz leer ist.
"Autonomes Fahren – kein Grund, davor Angst zu haben", war die Botschaft, die BMW mit diesem Clip schon 2019 verbreitete. Jetzt, vier Jahre später, wird aus der Werbewelt langsam Wirklichkeit. Die Münchner, aber vor allem der große Rivale Mercedes, beginnen ihre automatisierten Fahrfunktionen nach Level 3 größer im Markt zu platzieren. Das nächste Level hat begonnen.
"Jetzt beginnt die Zeit, in der die Industrie anfängt, ihre großen Versprechen zum automatisierten Fahren für den Kunden auch einzulösen. Wir sehen bereits jetzt im Markt alle Anzeichen, dass das Thema hochautomatisiertes Fahren bis ins Jahr 2025 in der Branche durchstarten wird", sagt Peter Fintl, Vice President Technology & Innovation beim Beratungsunternehmen Capgemini. Es ist die nächste Stufe nach der "Mondlandung", wie Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer den Launch des Drive Pilot von Mercedes im vergangenen Jahr bezeichnete. Seit gut einem Jahr bieten die Stuttgarter in der S-Klasse und dem elektrischen EQS für teures Geld ein Assistenzsystem an, das autonomes Fahren nach Level 3 ermöglicht. Nun werden die Anstrengungen erhöht.
Das autonome Fahren ist in sechs Stufen gegliedert: Bei null hat allein der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, ab fünf ist volle Autonomie möglich – ohne Fahrer.