Der Sportwagenbauer Porsche steht derzeit besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Chef Oliver Blume soll Anfang September die Leitung des Volkswagen-Konzerns in Doppelfunktion übernehmen. Außerdem plant die Konzerntochter für das vierte Quartal den Börsengang. Zum Halbjahr hat das Unternehmen nun Zahlen vorgelegt, die potenziellen Investoren gefallen dürften. Zwar ging der Absatz wegen Halbleitermangels zurück, dafür stiegen aber Umsatz und Rendite. "Die Weltwirtschaft steht vor herausfordernden Zeiten, aber die aktuellen Zahlen für das erste Halbjahr 2022 geben uns Vertrauen in unsere Widerstandsfähigkeit", sagte Finanzchef Lutz Meschke.
In den ersten sechs Monaten des Jahres stieg der Umsatz um 8,5 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 16,5 Milliarden. Auch beim operativen Gewinn zeigt die Tendenz nach oben. Er erreichte knapp 3,5 Milliarden Euro nach zuvor 2,8 Milliarden Euro, ein Plus von 24,6 Prozent. Dadurch erhöhte sich die Umsatzrendite von 16,9 auf 19,4 Prozent. Nur beim Absatz steht ein Minuszeichen. Von Januar bis Juni hat Porsche 145.860 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert, fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Den höheren Umsatz und die verbesserte Profitabiltät erklärt Porsche mit einem guten Produktmix, also dem Verkauf höherwertiger Fahrzeuge sowie Währungseffekten und anderen Geschäftsfeldern. Auch andere Hersteller wie Mercedes können angesichts knapper Fahrzeuge und einer guten Nachfrage höhere Preise durchsetzen.
Wie bereits beim Kapitalmarkttag vor wenigen Tagen angekündigt, will Porsche längerfristig sogar eine Rendite von über 20 Prozent erreichen. "Porsche steht für sportlichen, modernen Luxus. Damit sehen wir uns im Sweetspot der Automobilindustrie als gut positioniert an", sagte Blume. Experten erwarteten ein Wachstum bei Luxussportwagen, vollelektrischen Fahrzeugen und Luxus-SUVs. "Wir sind überzeugt, dass Porsche in all diesen Bereichen sehr gut aufgestellt ist." So kündigte der Hersteller ein neues Luxus-SUV an, dass ab 2027 in Leipzig gefertigt werden soll. Bei dem K1 genannten Projekt handelt es sich um einen Siebensitzer, der vor allem auf die amerikanische und asiatische Kundschaft zielt.
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