Für Betriebe in einer schwierigen Situation wurden Entlastungsmöglichkeiten vereinbart. So gibt es wie bereits im letzten Tarifabschluss beim tariflichen Zusatzgeld eine automatische Differenzierung. Bei einer Nettoumsatzrendite unter 2,3 Prozent kann es sowohl 2023 als auch 2024 verschoben, gekürzt oder gestrichen werden. Das Zusatzgeld wird dabei von derzeit rund 400 auf 600 Euro erhöht. "Vor allem aber können die Arbeitgeber steuern, in welchem Kalenderjahr sie die Inflationsausgleichsprämie auszahlen wollen", sagte Marquardt: "Damit schaffen wir einen sehr großen Hebel bei der Variabilität der Kosten und tragen den unterschiedlichen wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung."
Positiv zu bewerten sei außerdem die Laufzeit von zwei Jahren, die Planungssicherheit gebe. Dies sei ein Wechsel auf die Zukunft. "Es gehört auch eine Portion Optimismus dazu, dass die wirtschaftliche Entwicklung dann so eintritt, wie sie derzeit von den Fachleuten eingeschätzt wird", so Marquardt. Zudem habe man sich gemeinsam auf einen Prozess verständigt, der sicherstellt, dass die Betriebs- und Tarifparteien schnell und flexibel reagieren können, falls es während der Laufzeit des Tarifvertrags zu einer Energienotlage komme.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) betonte, eine Einmischung der Politik in die Tarifgespräche dürfe nicht zur Regel werden, ansonsten würde die Tarifautonomie beschädigt werden. Damit bezog sich Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann auf die steuer- und abgabenfreie Pauschale, durch die die Verhandlungen beeinflusst worden seien.
Aus dem Datencenter:
Pkw-Neuzulassungen in Deutschland im Oktober 2022