Am 13. Juni 2020 feierte Ford das 50-jährige Bestehen des Werks Saarlouis. Zwei Jahre später ist niemandem mehr zum Feiern zumute: Das Werk wird geschlossen. Bekannt war es hauptsächlich für die Kompaktmodelle Escort und Focus. Seit dem 16. Januar 1970 lief zunächst der Escort vom Band, damals mit einem 1,1 Liter großen und 40 PS starken Vierzylinder. Der damalige Bundeskanzler Ludwig Erhard hatte sich in den 60er Jahren bei Ford für das Saarland als Produktionsstandort eingesetzt, weil die dortige Wirtschaft aufgrund der Konzentration auf Kohle und Stahl in der Krise steckte. In der Eröffnungsrede sagte Henry Ford II, er glaube, "dass die Schaffung neuer Arbeitsplätze in diesem Gebiet nicht nur der Bevölkerung an der Saar, sondern auch unseren Unternehmen Nutzen bringt".
Nach 28 Jahren und rund sechs Millionen gebauten Escort löste der neue Focus seinen Vorgänger im Juli 1998 ab. Bei den Stückzahlen hat er ihn inzwischen deutlich überholt. Momentan läuft in Saarlouis die vierte Generation vom Band. Neben Escort und Focus hat das Werk in den mehr als 50 Jahren seines Bestehens noch fünf weitere Modelle produziert: Von 1971 bis 1975 wurden dort knapp 150.000 Capri gebaut und von 1976 bis 1980 entstanden dort mehr als 720.000 Fiesta. Der Orion, die Stufenheck-Variante des Escort, lief zwischen 1983 und 1993 mehr als eine halbe Million mal vom Band. Von 2008 bis 2012 produzierte das Werk zudem den Kuga. Auch der Kompaktvan C-Max, zunächst als Focus C-Max bezeichnet, kam von 2003 bis 2010 sowie von 2014 bis 2019 aus Saarlouis.
Aus dem Datencenter: