München. Roberto Blanco nutzt den Werbeauftrag von Sixt nicht nur, um ein bisschen Geld in seine leere Haushaltskasse zu spülen. Er rechnet als schwarzer Rapper auch gleich mit seiner früheren Ehefrau ab: "Goldene Uhren, riesiger TV, ich hab alles verloren, nur wegen meiner Exfrau", heißt es im Sprechgesang des ehemaligen Schlagerstars.
Die goldenen Zeiten des Roberto Blanco sind in der Tat lange vorbei. 1972 landete er mit "Ein bisschen Spaß muss sein" seinen größten Hit. Ob er sich mit der neuen Rapp-Fassung "Ein bisschen Spar'n muss sein" einen Gefallen tut? Hauptsache Aufmerksamkeit, lautet wohl nicht nur sein, sondern auch das Motto des Autovermieters Sixt. Anders ist nicht zu erklären, dass das Unternehmen aus Pullach nach Matthias Reim ("Verdammt, ich hab nix") schon den zweiten gescheiterten Sänger ins Cabrio-Rennen schickt. Lustig ist der neue Werbefilm nicht - eher traurig anzusehen.
Vorbei sind die wirklich originellen Zeiten, als Angela Merkel im Sixt-Cabrio die Haare zu Berge standen. Die Neuauflage des Schuldners weckt eher Mitleid mit dem Protagonisten, der im offenen Fahrzeug durch München fahren will – egal wie schlecht es ihm geht, Hauptsache er kann nach außen hin mit den Schicki-Mickis mithalten.
Diese Botschaft wird nicht dazu führen, dass mehr Kunden bei Sixt ein Cabrio ordern. Denn wer möchte sich schon mit einem 77-jährigen gescheiterten Mann identifizieren, der seine Privatangelegenheiten in der Boulevard-Presse ausbreitet. Blanco fährt in dem Video übrigens einen offenen BMW. Auch der Münchner Hersteller tut sich mit diesem Markenbotschafter keinen Gefallen.