VW-Chef lobt Tesla und Geely

VW hat die Watchlist jener Autobauer erweitert, deren Geschäftsmodelle der Wolfsburger Zwölfmarkenkonzern intensivster Wettbewerbsbeobachtung unterzieht. „Wir schauen uns alle erfolgreichen Anbieter an, und hier ist etwa neben Hyundai-Kia inzwischen auch Tesla zu nennen“, sagte VW-Chef Matthias Müller der Automobilwoche. Den südkoreanischen Konzern hatte bereits Müllers Amtsvorgänger Martin Winterkorn intern als ernst zunehmenden Herausforderer identifiziert. Tesla aus den USA wiederum gilt als Pionier der E-Mobilität, die auch VW nun massiv vorantreiben will.

Auch chinesische Fahrzeughersteller wie Geely, die zunehmend auf europäische Märkte drängen, nimmt Müller „sehr ernst“, wie er auf dem Vorabend-Event von VW zur IAA sagte. „In der Digitalisierung liegt unter anderem die Geely-Marke Lynk & Co weit vorn.“

Gleichwohl sieht der VW-Chef den eigenen Konzern für neue Konkurrenten und Herausforderungen gewappnet. So kündigte Müller in Frankfurt mit der „Roadmap E“ die nach seinen Worten „umfassendste Elektrifizierungsoffensive der Automobilindustrie“ an. Kernelement ist die Selbstverpflichtung, bis zum Jahr 2030 von jedem der rund 300 Konzernmodelle zumindest eine elektrifizierte Variante anzubieten. „Über alle Marken und Märkte hinweg“, wie Müller betonte.

Zugleich will VW in den kommenden 13 Jahren mehr als 20Milliarden Euro für „direkte Investitionen in die Industrialisierung der Elektromobilität“ aufbringen. Die Mittel sollen unter anderem in zwei neu entwickelte E-Plattformen für Fahrzeuge, die Qualifizierung der Mitarbeiter und eine Anpassung der Werke fließen.

Um seinen enormen Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien zu decken, hat VW zudem eine Ausschreibung mit einem Auftragsvolumen von über 50 Milliarden Euro gestartet.

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