Audi baut Formel-1-Projekt um: Ex-Vorstand Hoffmann weg

Die Automobilindustrie kann gnadenlos sein. Noch vor fünf Monaten war Oliver Hoffmann bei Audi als Entwicklungsvorstand verantwortlich für die legendäre Technische Entwicklung des Premiumherstellers und die neuesten Elektrokonzepte der Marke. Dann übernahm CEO Gernot Döllner das Ressort selbst, Hoffmann wechselte an die Spitze des Formel-1-Projekts von Audi. An diesem Dienstag schied er auch dort aus und verlässt das Unternehmen ganz.

Neben Ex-Vorstand Hoffmann muss auch der bisherige CEO von Sauber Motorsport Andreas Seidl gehen. Audi hatte Sauber in mehreren Tranchen komplett erworben, um den Rennstall zum eigenen Werksteam umzubauen. Für diese Aufgabe hatten die Ingolstädter Seidl erst im Dezember 2022 bei McLaren losgeeist.

Jetzt vollzieht Audi nicht einmal zwei Jahre später eine große Personalwende und macht ohne Hoffmann und Seidl weiter. "Unser Ziel ist es, das ganze Formel-1-Projekt durch klare Führungsstrukturen, eindeutige Verantwortlichkeiten, reduzierte Schnittstellen und effiziente Abstimmungsprozesse auf F1-Speed zu bringen. Dazu muss das Team eigenständig und schnell agieren können“, sagt CEO Gernot Döllner.

Nachfolger von Seidl und Hoffmann ist der ehemalige Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, der zukünftig das Formel-1-Projekt von Audi als COO und CTO in Personalunion führen wird. Binotto arbeitete von 1995 bis Ende 2022 für Ferrari, zwischen 2019 und Ende 2022 als Teamchef an der Rennstrecke.