Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1hat nach einem starken zweiten Quartal die Umsatzprognose erhöht. Da das Unternehmen aber noch mehr Geld in das Wachstum stecken will, senkte das Management die Prognose für die operative Marge. Der Erlös soll im laufenden Jahr jetzt auf 4 bis 4,4 Milliarden Euro steigen, wie das seit Kurzem im MDax notierte Unternehmen mitteilte. Damit liegt die neue Spanne 200 Millionen Euro über der bisherigen. Am Finanzmarkt kam das gesenkte Margenziel nicht gut an - die Aktie verlor am Vormittag deutlich.
Im zweiten Quartal legte der Erlös im Vergleich zum Vorjahr um 164 Prozent auf etwas mehr eine Milliarde Euro zu. Dabei konnte der Konzern die operative Marge verbessern, blieb aber im negativen Bereich. Die Marge gemessen am um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) habe minus 2,1 Prozent nach minus 2,5 Prozent im Vorjahr betragen. In absoluten Werten bedeutete dies einen Anstieg des operativen Verlusts um 130 Prozent auf 23 Millionen Euro. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern bei der Marge jetzt mit einem negativen Wert zwischen 2,5 und 3 Prozent nach zuvor 2 bis 2,5 Prozent.
Dies führte am Aktienmarkt zu Verkäufen. Die seit Februar an der Börse notierte Aktie gab 2,7 Prozent auf 39,25 Euro ab. Damit gehört das Papier zu den schwächsten Titeln im MDax. Die Auto1-Aktie hat bisher eine durchwachsene Börsenbilanz. Vom Ausgabepreis in Höhe von 38 Euro ging es gleich am ersten Handelstag bis auf fast 57 Euro nach oben. Die Euphorie hielt allerdings nicht lange an und der Kurs bröckelte peu a peu bis auf das bisherige Tief von 34,46 Euro Ende Juni ab. Inzwischen konnte sich die Aktie wieder etwas erholen, liegt aber nur knapp über dem Ausgabepreis.