Oxford. Zum Produktionsstart des neuen Mini im Werk Oxford hat der BMW-Konzern eine Investitionsoffensive in Großbritannien angekündigt. BMW werde auf der Insel bis 2015 rund 750 Millionen Pfund (895 Millionen Euro) investieren, sagte Produktionsvorstand Harald Krüger am heutigen Montag (18.11.) bei der Präsentation des Modells in Oxford. Seit dem Jahr 2000 seien bereits 1,75 Milliarden Pfund in die britischen Werke in Oxford, Swindon und Hams Hall bei Birmingham investiert worden.
BMW schickt im Frühjahr 2014 die dritte Generation des Mini zum Basispreis von 19.700 Euro auf den Markt. Zur Einführung ist das Lifestyle-Auto in drei Varianten erhältlich – als Cooper, Cooper S und Cooper D. Der vorläufige Basisbenziner und der Diesel haben nur noch je drei Zylinder bei 1,5 Liter Hubraum. Beim Mini Cooper reicht das für 136 PS und beim Cooper D mit Selbstzünder für 116 PS. Daneben gibt es den Cooper S mit zwei Liter großem Vierzylinderbenziner und 192 PS.Mit allen Motoren beschleunige der Mini besser und fahre schneller als zuvor, so der Hersteller. Gleichzeitig gehe der Verbrauch je nach Motor- und Getriebekombination um bis zu 27 Prozent zurück. Der Cooper D soll sich im Schnitt mit 3,5 Litern Kraftstoff begnügen (CO2-Ausstoß: 92 g/km), der Cooper mit 4,5 Litern (CO2: 105 g/km) und der Cooper S mit 5,7 Litern (CO2: 133 g/km).Die Premiere des Mini bedeutet in technischer Hinsicht auch für die Muttermarke BMW einen großen Schritt: Wie die Dreizylindermotoren werde es die neue, auf Front- und Allradantrieb ausgelegte Fahrzeugplattform auch bei BMW geben, sagte Entwicklungsvorstand Herbert Diess. Auf ihr sollen nicht nur weitere Mini-Varianten wie das Cabrio oder der nächste Countryman basieren, sondern mittelfristig auch alle BMW-Modelle unterhalb des Dreiers.Modellwechsel
BMW präsentiert dritte Auflage des Mini
In Oxford zeigte der bayerische Hersteller den neuen Mini, der im Frühjahr 2014 in den Handel kommt. Produktionschef Harald Krüger kündigt hohe Investitionen in Großbritannien an.
900 Mini laufen täglich in Oxford vom Band
Der Mini ist im Vergleich zum Vorgängermodell in der Länge um 9,8 Zentimeter, in der Breite um 4,4 Zentimeter und in der Höhe um 0,7 Zentimeter gewachsen. BMW verspricht mehr Raumkomfort und wirbt mit einem erweiterten Kofferraumvolumen um 51 auf 211 Liter. Das Urmodell von 1959 war nur gut drei Meter lang.
Äußerlich entwickelte das Unternehmen das Design des Wagens nur behutsam weiter. Innen wurde vor allem das Cockpit umgebaut. Der Tacho wandert zusammen mit dem Drehzahlmesser hinter das Lenkrad und macht in der Mittelkonsole Platz für einen größeren Bildschirm. Dort bündelt Mini Navigation und Infotainment. Beides arbeitet online und kann mit zahlreichen Apps ergänzt werden. Erweitert wurde die Liste der Assistenz- und Komfortsysteme, die jetzt vom Head-up-Display bis zum Abstandsradar und zu verstellbaren Stoßdämpfern reicht.Die Marke Mini ist seit 54 Jahren auf den Straßen zu sehen, seit 2001 werden die Fahrzeuge unter der Regie von BMW produziert. Die Jahresproduktion 2012 in Oxford von 207.000 Einheiten entspreche 14 Prozent der Pkw-Produktion in Großbritannien, sagte Krüger. Jedes sechste Fahrzeug, das eines der Werke des BMW-Konzerns verlasse, sei inzwischen ein Mini.Bei der Übernahme von Mini durch BMW arbeiteten in Oxford 2400 Mitarbeiter, die täglich 300 Fahrzeuge herstellten. Heute bauen 4000 Beschäftigte rund 900 Autos pro Tag. Seit 2001 sind 1,8 Millionen Minis in alle Welt exportiert worden. BMW lässt Mini-Modelle zusätzlich zu Oxford auch im österreichischen Graz und in den Niederlanden fertigen.Großbritannien ist für BMW mittlerweile ein wichtiges Standbein geworden. Das Unternehmen beschäftigt auf der Insel nach eigenen Angaben 18.000 Menschen. Mit Zulieferern und Dienstleistern steht BMW in Großbritannien für 46.000 Arbeitsplätze. Mit einem Exportvolumen von 2,4 Milliarden Pfund leistet der Autobauer ein Prozent aller britischen Exporte. 2012 verkaufte der Hersteller dort gut 174.000 Fahrzeuge der Marken BMW, Rolls-Royce und Mini. (Mit Material von dpa)