Pforzheim/Paris. "In den letzten 50 Jahren haben wir die immer gleiche Technik neu verpackt. Doch jetzt beginnt für unsere Zunft eine völlig Ära", freut sich der Auto-Designer Lutz Fügener. Er ist Professor an der FH Pforzheim und sieht mit dem möglichen Beginn des automobilen Elektro-Zeitalters nicht nur Chancen für Klimaschutz und Energiereserven: "Wir entwickeln gerade auch eine neue Ästhetik und Formensprache. Denn mit dem Abschied vom Verbrennungsmotor, dem Tank und vielen etablierten Komponenten wird unser Spielraum wieder größer." Wohin die Reise geht, sei aber noch nicht abzusehen.
So wie die Techniker noch Jahre bis zum bezahlbaren Modell für die Großserie brauchen werden, sind auch die Designer noch auf der Suche nach den perfekten Proportionen und der idealen Form. Aber ihren gewachsenen Spielraum nutzen die Hersteller schon jetzt aus: Die aktuellen Studien und Vorschläge für Serienfahrzeuge auf den Messen sind bunter denn je.
"Natürlich gibt es in der Übergangsphase einige Fahrzeuge, wo nur der Verbrenner gegen den E-Motor und der Tank gegen die Batterie getauscht wird", räumt Fügener ein. Doch über kurz oder lang werden Elektroautos eine ganz eigene Formensprache haben, ist er überzeugt. Und spätestens wenn mit Radnabenmotoren der Antrieb komplett aus dem eigentlichen Fahrzeugkörper verbannt ist, wird es auch in den Innenräumen eine kleine Revolution geben - nicht umsonst sind die ersten entsprechenden Studien völlig anders möbliert, weil man keinen Motorraum mehr braucht.