Die Zahl der Pkw auf deutschen Straßen steigt von Jahr zu Jahr. Trotz hoher Spritpreise und aller Bemühungen um die Verkehrswende ist der Bestand sowohl im vergangenen Jahr als auch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gewachsen. Inzwischen kommen im Schnitt 580 Pkw auf 1000 Einwohner, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Zehn Jahre zuvor waren es noch 517.
"Die gesamte Bevölkerung - vom Baby bis zur Seniorin - hat Platz auf dem Vordersitz eines in der Bundesrepublik zugelassenen Pkw", kommentierte der Sprecher für Verkehrspolitik der Grünen im Bundestag, Stefan Gelbhaar. Er kritisiert: "Autos sind nicht nur für die Menschen teuer, sondern auch für die ganze Gesellschaft, die Infrastruktur und massive Folgekosten bezahlt."
Die Verkehrswende müsse daher mehr sein, "als nur eine reine Antriebswende vom Verbrenner zur Batterie", betonte Gelbhaar. "Wir brauchen mehr, besseren und bezahlbareren öffentlichen Verkehr, mehr sichere Infrastruktur für Rad- und Fußverkehr." Die Subventionen für den Autoverkehr seien angesichts der Klimakrise schon lange nicht mehr zu rechtfertigen, betonte er. "Im Koalitionsvertrag wurde gerade deswegen der Abbau dieser Subventionen vereinbart. Ein Vorschlag durch das Verkehrsministerium dazu ist überfällig."