Zwar kann man auf der CES erkennen, wie neue Trends an Fahrt aufnehmen. In diesem Jahr neben großen Themen wie Lufttaxis zum Beispiel, wie sich die Sprachsteuerung verbessert. Doch die Leitmesse der Generation iPhone macht auch deutlich, dass manche Themen schnell wieder abstürzen können.
Wie das autonome Fahren. Sah es noch vor zwei, drei Jahren in Las Vegas so aus, als gehöre dem Autopiloten bald die Straße. Mittlerweile gibt sich die Branche ernüchtert und will zumindest für den Pkw vorerst von voller Autonomie nichts mehr wissen.
"Auf lange Sicht wird es vor allem stark assistierte Systeme geben, die den Komfort und die Sicherheit erhöhen, ohne den Fahrer aus der Pflicht zu lassen", heißt es beim Zulieferer ZF aus Friedrichshafen. Für alle weiterem Aufgaben seien die Hürden zu hoch und die Behörden zu langsam, argumentieren die Experten. Sie setzten dafür lieber auf Masse und zeigen ein Komplettsystem von Sensoren und Elektronik, mit dem der Endkundenpreis für nahezu freihändiges Autobahnfahren auf weniger als 1000 Euro sinken soll.
Zwar ist die CES ein Schaufenster für neue Technologien, durch das man etwas weiter in die Zukunft blicken kann als auf konventionellen Automessen. Doch egal, wie abgehoben die Pläne und Projekte auch sein mögen - vieles von dem, was hier und heute noch als Vision gehandelt wird, soll über kurz oder lang tatsächlich Wirklichkeit werden.
Selbst die bionische Steuerung für den Vision AVTR am Mercedes-Stand, der sich auch wie im Krebsgang zur Seite bewegen kann, ist kein Hirngespinst, genauso wenig wie die kompostierbare Batterie. Natürlich wird das alles noch etwas dauern, räumt Designchef Gorden Wagener ein. Aber nicht umsonst haben die Schwaben den Zeithorizont entsprechend großzügig gewählt: Der Kinofilm "Avatar"spielt schließlich erst im Jahr 2154. (dpa/gem)
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