Das Landgericht München hat dem ehemaligen Audi-Chef Rupert Stadler bei einem Geständnis eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt. Er dürfte spätestens im Juli 2016 erkannt haben, dass die Abgaswerte von Dieselautos manipuliert gewesen sein könnten, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Weickert. Stadler hätte der Sache auf den Grund gehen, Tricksereien abstellen und die Handelspartner informieren müssen. "Bei vollem Geständnis" komme für ihn und zwei Mitangeklagte aber eine Freiheitsstrafe auf Bewährung in Betracht.
Stadler und der ehemalige Audi-Motorenchef und Porsche-Technikvorstand Wolfgang Hatz beteuern bislang ihre Unschuld. Der ehemalige Audi-Hauptabteilungsleiter Giovanni P. ist nach Bewertung der Kammer bislang "auch nicht voll geständig". Das Verfahren gegen den als Kronzeugen aufgetretenen vierten Angeklagten, den leitenden Ingenieur Henning L., will die Kammer mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft einstellen.