Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat sich zum Jahresende unerwartet schwer getan. Im Schlussquartal stieg der bereinigte Betriebsgewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar von 2,0 Milliarden auf 2,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten im Schnitt aber mit einem Ergebnis von knapp 3,5 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie geriet nachbörslich mit rund sieben Prozent ins Minus. Dabei steigerte Ford den Umsatz um 17 Prozent auf 44 Milliarden Dollar und übertraf damit die Prognosen.Konzernchef Jim Farley zeigte sich zerknirscht: "Wir hätten im vergangenen Jahr viel besser abschneiden müssen." Unterm Strich erlitt Ford einen Verlust von 2,0 Milliarden Dollar, nach 17,9 Milliarden Gewinn im Vorjahr. Ford machte Sonderbelastungen dafür verantwortlich. So verursachten die Beteiligung am kriselnden Elektroautobauer Rivian und die Aufgabe des 2019 gemeinsam mit dem Volkswagen-Konzern gestarteten Roboterauto-Projekts Argo AI milliardenschwere Abschreibungen. Die Erlöse steigerte Ford um 16 Prozent auf 158,1 Milliarden Dollar.
Ford-Chef Farley lässt Köln weiter zittern
Ford hat im vierten Quartal zwar seinen Gewinn gesteigert, die Erwartungen der Analysten aber enttäuscht. Bei Fragen nach dem Standort Köln bleibt der CEO vage. Später verkündete das Unternehmen seine Formel-1-Rückkehr.
Nähere Informationen zum Werk in Köln gab es kaum. Auf Nachfrage sagte Farley, das Geschäft in Europa sei "stark". Allerdings wird die Autoproduktion im Werk Saarlouis 2025 eingestellt. Das Werk Köln wird auf Elektroautos umgestellt. Jedoch sei jetzt "nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen, in welche Richtung wir weitergehen werden", sagte Farley. Bereits bekannt ist, dass in Köln zunächst Fahrzeuge auf Basis des MEB von Volkswagen entstehen sollen. Später plant Ford eine eigene Elektro-Plattform.
Und noch etwas verkündete der US-Hersteller nur wenige Stunden später: 2026 will Ford als Motorenhersteller wieder in die Formel 1 einsteigen. Als Partner des aktuellen Weltmeister-Teams Red Bull wird das Unternehmen dann unter anderem mit Audi in den Wettstreit treten, die ebenfalls ab diesem Jahr in der Königsklasse dabei sein werden. Ford startete zuletzt 2004 in der Formel 1 und ist mit 13 Fahrer-Titeln der dritterfolgreichste Motorenhersteller der Königsklasse. Jetzt will man an diese großen Zeiten anknüpfen. (dpa/swi)
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